Der Enttäuschung folgt die Freude
Jazz und Modern Dance: Die Formation „Pirouette“ des ASV qualifiziert sich trotz einer umstrittenen Wertung für die Jugendmeisterschaft.
Wuppertal. Ungläubiges Staunen, als bei der norddeutschen Jugendmeisterschaft in der Uni-Halle nach dem Finale die offene Wertung für „Pirouette“ vom fünfköpfigen Kampfgericht in die Höhe gehalten wurden: 2-1-4-5-2 zeigten die Tafeln an. Bei den ASV-Mädchen schossen die Tränen in die Augen, während von den Rängen im Zuschauerblock deutliche Buh-Rufe zu hören waren.
Die junge Formation der Solo-Weltmeisterin von 2015, Louisa Sophie Brebeck, hatte die Liga mit 17 Einsen und drei Zweien zuvor beherrscht und war in der Uni-Halle als klarer Favorit auf die Fläche gegangen. Angesichts der brillanten Leistungen waren die Noten vier und fünf sicher indiskutabel. Trotzdem reichte es zur norddeutschen Vizemeisterschaft und der Qualifikation für die deutsche Jugendmeisterschaft in Ludwigsburg.
Strahlende Sieger wurden „Sunshine“ vom TSV Kastell Dinslaken, die gleichfalls das fachkundige Publikum begeistert hatten. „Dinslaken war in der Liga immer Zweiter hinter uns und hätte sicher auch einige Male den Sieg verdient gehabt. Deshalb kann ich Sunshine nur gratulieren“, zeigte sich Louisa Sophie Brebeck gelassen und fair, schüttelte aber über die Vier und die Fünf den Kopf. Turnierleiter Stefan Wendt betonte, dass die Wertungsrichter „ihr Bestes“ geben würden und ohnehin ein schweres Amt hätten. Dass sie am Ende Zweite geworden waren, tröstete die elf und zwölf Jahre alten Mädchen der neuformierten „Pirouette“ und sorgte für einen versöhnlichen Abschluss der beiden Veranstaltungen in der Uni-Halle.
Die hatten am Samstag, am letzten Wettkampftag der 2. Bundesliga, mit einer ungewohnten Platzierung für „FlicFlac“, den einstigen deutschen Jugendmeister begonnen: Obwohl Trainerin Kyra-Anna Brebeck den Auftritt in der Vorrunde positiv gesehen hatte und sich die junge Truppe in der Zwischenrunde sogar noch verbesserte, reichte es erstmals in dieser Saison nicht für einen Platz im Finale und lediglich zum fünften Rang in der Gesamtabrechnung.
Von einem Heimvorteil für die sieggewohnten ASV-Formationen konnte nicht die Rede sein, und da passt Platz zwei von „Chocolat“ am Sonntag in Heckinghausen ins getrübte Gesamtbild.
„Wir sind sehr zufrieden“, freute sich hingegen Bärbel Schröder, stellvertretender Vorsitzende des Barmer TV, über die beiden Veranstaltungstage in der Sporthalle Heckinghausen. Jeweils vor imponierender Kulisse hatte es vier Ligakämpfe im Jazz und Modern Dance gegeben. „Mit der Heckinghauser Halle haben wir glänzende Voraussetzungen“, so Bärbel Schröder, die mit ihrem Mann, dem Vereinsvorsitzenden Ralf Schröder, für einen reibungslosen Ablauf gesorgt hatte. Den größten Jubel entfachte das von Julia Schröder, der Tochter des Vorstandspaares, trainierte Verbandsliga-Team Vuelta. Das hatte bis dahin auf dem neunten Platz eine eher bescheidene Rolle gespielt, steigerte sich aber in „seinem“ Wohnzimmer und wurde Dritter, was am vorletzten Tag der Meisterschaft den sechsten Platz in der Gesamtwertung ausmacht. Am Samstag beim Oberliga-Turnier war der Barmer TV ebenfalls vertreten, und zwar mit Floint, die Sechste wurden und in der Gesamtwertung vor dem letzten Turniertag nur einen halben Punkt hinter dem vierten Platz liegen. In der Jugendlandesliga, dem Auftaktturnier wurde das bisherige Tabellenbild gehörig durcheinander gewirbelt: Spitzenreiter Violett (Köln) wurden nur Siebte, während die von der „Arabesque“-Tänzerin Carina Mett betreute Formation „Dance Feeling“ den Tagessieg davontrug. „Flow“ vom Barmer TV hielt seinen zweiten Platz, die vereinsinterne Konkurrenz „Torbellino“ mit den jüngeren Jahrgängen wurde Fünfte, erhielt aber vom fünfköpfigen Kampfgericht eine „Eins“. „Die Wertungsrichter haben halt unterschiedliche Sichtweisen“, kommentierte Bärbel Schröder die Noten zwischen Eins und Sechs.