Der Erstliga-Aufstieg als Krönung

Bayer-Schwimmer übertrafen in Gelsenkirchen die Erwartungen. Die Herren sind wieder erstklassig. Doch auch das junge Damenteam zeigte Klasse.

Foto: Peter Kuhne

Ein bisschen hatten die Schwimmer der SG Bayer ja mit der Rückkehr in die erste Bundesliga geliebäugelt. Doch beim Zweitliga-Wettkampf im Gelsenkirchener Zentralbad übertrafen sie — ebenso wie die Frauenmannschaft die Erwartung sogar noch. Die Bayer-Männer präsentierten sich in hervorragender Verfassung und konnten - wie berichtet am Ende über den Aufstieg in die 1. Bundesliga jubeln. Mit 17679 Punkten lag die Mannschaft um ihren Star Christian vom Lehn um satte 871 Zähler vor der zweitplatzierten SG Dortmund. Bei der DMS, die auf der Kurzbahn ausgetragen wird, werden die erzielten Zeiten der 13 Einzelwettkämpfe des Olympischen Programms, die an einem Tag zweimal geschwommen werden, nach der Tabelle des internationalen Schwimmverbandes FINA in Punkte umgewandelt.

Die SG Bayer setzte sich schon früh von der Konkurrenz ab und lag bereits ab dem zweiten Wettkampf an der Spitze des Zwölferfeldes. Mit einem Auge schielten der Wuppertaler Trainer Michael Bryja und sein Uerdinger Kollege Klaas Fokken deshalb auf das Geschehen in den beiden anderen Ligen Nord und Süd, denn aufsteigen konnten nur die beiden besten Teams aus allen drei Ligen.

Keinen Grund zur Sorge machten dabei die Ergebnisse der Nordgruppe, die ihren Durchgang in Hamburg austrugen. Die Punktzahlen der beiden dort bestplatzierten Teams Wasserfreunde Spandau 04 und der Berliner TSC lagen weit hinter dem Bayer-Ergebnissen. Gefahr drohte aber aus der Südgruppe (Austragungsort Wiesbaden), wo die Neckarsulmer SU mit 17 999 Punkten die SG Bayer übertreffen konnte und damit als erster Aufsteiger feststand. Dahinter tobte das Fernduell um den zweiten Aufstiegsplatz zwischen Bayer und dem Südvertreter SC Wiesbaden. Am Ende lagen die Bayer-Männer 141 Punkte vor Wiesbaden.

Der Grundstein für diesen Erfolg wurde dadurch gelegt, das die Bayer-Akteure in Gelsenkirchen zehn von 26 Wettkämpfen gewinnen konnte, sowie je sechsmal Platz zwei und drei belegten. Bester Punktesammler war Christian vom Lehn, der alle seine vier Wettkämpfe gewann und insgesamt 3119 Punkte zum Mannschaftsergebnis beisteuerte. Seine Top-Leistung brachte vom Lehn mit 57,89 Sekunden über 100 m Brust, für die er 886 Punkte erhielt. Es war gleichzeitig die beste Einzelleistung aller drei zweiten Bundesligen. 2837 Zähler sammelte Jan Delkeskamp, der drei seiner vier Wettkämpfe gewann und einmal Zweiter wurde. Einen Sieg und zwei zweite Plätze bei drei Starts verbuchte Jannis Merlin Willim. In den Dienst der Mannschaft hatten sich die Bayer-Oldies Lukas Nattmann und Antonino Cancelliere gestellte, die fast ohne Training ins Becken des Gelsenkirchener Zentralbades sprangen und zusammen 3093 Punkte einbrachten. „Dieser Erfolg ist für mich eine Riesenüberraschung zumal uns mit Alexander Konz, der seinen Rücktritt vom Leistungssport erklärt hat, ein Garant für hohe Punktzahlen fehlte. Letztendlich war es aber astreine Leistungen von allen, die den Aufstieg sichergestellt haben“, freute sich Michael Bryja.

Hoch zufrieden war der Coach auch mit seinem Damenteam, das in Gelsenkirchen hinter dem VfL Gladbeck mit einem Abstand von 630 Punkten mit 16385 Zählern Platz zwei belegte, was im Gesamtergebnis aller drei Ligen Rang sechs bedeutete. Erfolgreichste Schwimmerin der SG Bayer war mit drei Siegen und einem zweiten Platz Jana Markgraf. Sie war, obwohl auch erst 18 Jahre, die älteste im jungen Bayer-Team. „Ich hätte nicht gedacht, dass die Mädchen in Gelsenkirchen Zweite werden. Für die jüngste Mannschaft im Teilnehmerfeld hatte ich vielmehr mit einem Platz im Mittelfeld gerechnet. Das gute Abschneiden hat mich daher umso mehr positiv überrascht“, sagte Bryja.