Fußball Der große Fußball ist zurück
Nach drei Jahren Oberliga fiebert der WSV dem morgigen Auftakt in der Regionalliga entgegen.
Wuppertal. Nach drei Jahren, zwei Monaten und genau 14 Tagen wird morgen im Stadion am Zoo wieder Regionalliga—Fußball gespielt, und dazwischen liegt nicht weniger als eine Zeitenwende. 1266 Zuschauer sahen damals am vorletzten Spieltag der Saison 2012/13, an deren Ende die geplante Einleitung des Insolvenzverfahrens und der Zwangsabstieg standen, das 2:3 gegen die SSVg Velbert. Auf mehr als 5000 Zuschauer und ein besseres Ergebnis hofft der WSV, wenn am Freitag um 19 Uhr die Partie gegen Viktoria Köln angepfiffen wird.
Dass es das Eröffnungsspiel der kompletten Regionalligasaison ist, zu der der Präsident des Westdeutschen Fußballverbandes, Hermann Korfmacher, im Stadion einige Worte sagen wird, macht ebenfalls deutlich, dass der WSV aus der Fußballprovinz zurück auf der größeren Fußballbühne ist.
„Wir sind bereit“, sagt Trainer Stefan Vollmerhausen, der am Ende der schließlich ungefährdet gemeisterten Oberliga-Saison den Kader mehr als punktuell verändert hat. Die zuvor angekündigten vier, fünf Spieler mit Regionalliga-Erfahrung unter den zwölf Neuzugängen wurden unter anderem mit Kevin Hagemann, Babacar M’Bengue, Silvio Pagano, Pascal Bieler und Kai Schwertfeger geholt. Gut möglich, dass alle fünf morgen von Beginn an auflaufen, zumal der Einsatz von Gaetano Manno nach seiner vor zwei Wochen im Training erlittenen Innenbanddehnung im Knie fraglich ist. „Nach derzeitigem Stand eher nicht“, sagte Vollmerhausen gestern zu den Einsatzchancen seines Kapitäns, der am Dienstag seinen 34. Geburtstag feierte. Er schließt ein bis drei Veränderungen gegenüber der Startaufstellung bei der mit 5:0 gewonnenen Generalproprobe gegen Kray am vergangenen Sonntag nicht aus, ohne sich schon festzulegen.
Dass Viktoria Köln ein ganz anderes Kaliber als der Oberligist Kray ist, habe man hinlänglich beobachten können. Vollmerhausen: „Eine qualitativ hochwertige Regionalliga-Mannschaft. Sie haben unter Trainer Marco Antwerpen ihren Stil geändert, spielen relativ variabel mit aggressivem Umschalten nach Ballverlust und pressen oft sehr hoch. Dazu haben sie mit Mike Wunderlich einen Ausnahmespieler.“ Auch für ihn sei die Viktoria ein großer Meisterschaftsfavorit, aber natürlich wolle der WSV versuchen, mit Hilfe der Zuschauer ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen.
Mit Prognosen oder Saisonzielen hält sich der Trainer noch zurück. „Erstes Ziel ist es, durch dieses Auftaktprogramm zu kommen.“ Nach der Viktoria werde es schließlich in Düsseldorf, wo der WSV seit Jahren nichts mehr geholt hat, gegen RWE und beim hoch eingeschätzten SV Rödinghausen nicht einfacher. Vollmerhausen: „Klar ist, dass wir nicht wieder absteigen wollen, und darum als Aufsteiger vom ersten Spieltag an kämpfen.“
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