Der Sportler der Woche Der Mann mit dem Hammer
Mit seinem Tor aus 40 Metern machte Tim Manstein vom WSV von sich Reden.
Nein, die Sportschau hat noch nicht angerufen. Dafür waren die Amateuraufnahmen von Tim Mansteins Tor zum 2:1 gegen Hönnepel-Niedermörmter am Sonntag nicht gut genug. Dass der Schuss des WSV-Mittelfeldspielers von kurz hinter der Mittellinie über 40 Meter in den Winkel locker das Zeug zu einem Tor des Monats gehabt hätte, da waren sich aber alle Beobachter vor Ort einig. Klar, dass der 25-Jährige in dieser Woche ständig darauf angesprochen wurde.
Als guter Schütze war Manstein bereits bekannt, was er auch bereits bei seinem Freistoß zum 1:1 unterstrichen hatte. Aber so ein Tor? „Nein, das gab es noch nicht“, antwortet der Linksfuß, gibt aber zu, dass er durchaus auf solche Situationen lauere, zumal bei Rückenwind wie am Sonntag. „Ich hatte gleich ein gutes Gefühl, der Ball lag für mich optimal“, beschreibt er die Szene.
Für Manstein, der vor zwei Jahren aus der Regionalliga vom SC Verl zum WSV gekommen war und damit in seine Heimat nach Haan zurückkehrte, war es der vierte Saisontreffer.
Nichtsdestotrotz musste der kampf-, lauf-, und schussstarke Linksfuß auch eine Durststrecke überwinden, nachdem er im Herbst im Pokalspiel gegen Kray einen Muskelbündelriss erlitten hatte. „Es war nicht einfach, sich ins Team zurückzukämpfen, der Trainer hatte ja anfangs keinen Grund, wieder zu wechseln.“
Für Thomas Richter ist Manstein, der Vertrag bis 2016 hat, jemand, auf den er auch in Zukunft baut, ob offensiv oder defensiv. Richter: „Er muss nur sein Potenzial abrufen.“ Am Sonntag gelang das glänzend. Dass die Mannschaft da eventuell eine Trotzreaktion gezeigt haben könnte, nachdem, wie berichtet, vier Spieler aus dem Kader gestrichen worden waren, will Manstein nicht verhehlen. „Ich glaube, es war wie ein Hallo-Wach-Effekt.“ Die Meisterschaft gibt Manstein noch lange nicht verloren: „Wenn wir Sonntag gegen Homberg gewinnen und Donnerstag auch im Nachholspiel in Duisburg, bin ich überzeugt, wir packen das noch.“