Der Panzer steigt in den Ring und will die EM-Krone
Für den Kamfpabend am Samstag in der Uni-Halle bereitet sich der Wuppertaler nicht nur sportlich vor — er organisiert ihn auch.
Wuppertal. Gnadenlos entschlossen feuert Werner Kreiskott (36) seine Schlagserien ab: links, rechts, als Gerade, Haken, zum Kopf oder zum Körper. Doch noch treffen sie nur den Sandsack im Fight-Club in der Friedrich-Ebert-Straße. Am Samstag soll es jedoch der acht Jahre jüngere Ungar Tibor Barlogh sein, der die Fäuste des Wuppertaler Schwergewichtlers zu spüren bekommt. In der Uni-Halle geht es nämlich um die Europameisterschaft nach Version der IBF, des bedeutenden Verbandes, der auch Wladimir Klitschko als Weltmeister führt.
Der „Panzer“, wie ihn seine Fans respektvoll wegen seines unaufhaltsamen Draufgängertums im Ring nennen, hatte sich im Juni die EM-Krone des weniger bedeutenden Verbandes WBU mit einem K.o.-Sieg aufgesetzt. Nun soll es „the next level“, die nächste Ebene sein. Unter diesem Titel läuft auch der Kampfabend, der um 17 Uhr beginnt und rund 20 Kämpfe umfassen soll. Natürlich mit Kreiskott gegen Barlogh als Hauptkampf, der voraussichtlich erst gegen 23 Uhr steigen wird.
Dafür hat sich Kreiskott seit Mitte Oktober intensiv vorbereitet. Fünf mal pro Woche ein morgendlicher einstündiger Konditionslauf, nachmittags gezieltes Aufbautraining für Kraft, Kondition, mit Elektro-Impulsen für die Muskeln, Pratzenarbeit. Und natürlich Sparring mit seinem Kumpel, dem Schwergewichtler Marcel Gottschalk und dem eigens verpflichteten Nigerianer Gbenga Olugoun, der unter anderem den Klitschko-Besieger Lamon Brewster geschlagen hat.
„Ich denke, dass ich alles getan habe, um bestens vorbereitet zu sein“, sagt der glänzend austrainiert wirkende Kreiskott. Mangels Management und lukrativer Fernseh-Verträgen hat er die Organisation des Abends, Verhandlungen und Verpflichtungen der Kämpfer und inbternationalen Kampfrichter, Anmietung der Unihalle selbst erledigen müssen. „Da kann ich froh sein, dass ich einige Sponsoren habe, die mir helfen, das Risiko zu tragen.“ Und wie sieht es mit der Gage für Werner Kreiskott aus? Da huscht ein Grinsen über sein Gesicht. „Ich würde mich freuen, wenn etwas für mich übrig bleibt.“