Europameister Lux ist den Umgang mit Stars gewöhnt

Das Tennis-Ass vom Blau-Weiss Elberfeld hebt auch als Nummer eins der Herren-35-Weltrangliste nicht ab.

Foto: Lux

Nummer eins der Doppelweltrangliste bei den Herren 35. Das hatte Andrew Lux (39) bisher wohl eher erträumt als erhofft. Doch seit das Tennis-Ass von Blau-Weiss Elberfeld am Wochenende auf Mallorca mit seinem Partner Marc Leimbach (Grün-Weiss Ratingen) den Europameistertitel errungen hat, ist es Realität geworden. Schon zuvor war ihm bei der Senioren-Weltmeisterschaft in Florida mit einem Drei-Satz-Sieg über den einstigen schwedischen Weltklassespieler Peter Magnusson ein spektakulärer Erfolg gelungen, mit dem er sich sich als Doppelspieler bereits auf den dritten Rang der ITF-Hitparade vorgekämpft hatte.

Allerdings relativiert Lux seine Erfolge auch ein wenig: „Bei den Herren 35 sind viele beruflich so stark eingespannt, dass sie nicht immer die Zeit für große internationale Meisterschaften haben.“ Bestes Beispiel: Sein etatmäßiger Partner und BWE-Vereinskamerad Matthias Schramm, der aus beruflichen Gründen nicht mit auf die deutsche Ferieninsel Nummer eins fliegen konnte.

Der Sportler

der Woche

Linkshänder Lux, der vor drei Jahren auch sein Debüt im deutschen National-Team der Herren 35 feierte, wiederholte mit dem EM-Titel das Kunststück, das ihm zusammen mit Schramm schon dreimal in Folge in der Halle geglückt ist. Er hat die deutsche und die US-amerikanische Staatsbürgerschaft, erlernte das Tennisspielen als Junge bei Blau-Weiss Remscheid, ehe er mit 18 Jahren zu den Rotweißen in Remscheid ging und dort zum Herren-Oberliga-Team gehörte. Seit 2001 spielt er für Blau-Weiss Elberfeld, gewann mit Matthias Schramm auch etliche bergische Titel und sieht auch auf den Plätzen in der Beek seine nähere sportliche Zukunft.

Beruflich war der Marketing-Experte international unterwegs, war für das Herzogenauracher Unternehmen mit den drei Streifen bei den Fußball-WM- und EM-Turnieren 2006, 2008 und 2010, betreute Stars wie David Beckham oder Lukas Podolski („Mit ihm hatte man immer eine Menge Spaß“) und wechselte 2010 zu einem österreichischen Tennis-Ausrüster. „Schließlich ist Tennis mein Lieblingssport“, so Lux. Auch da hatte er es mit Weltstars wie Maria Sharapova, dem Wimbledon-Sieger Andy Murray und Nowak Djokovic zu tun und kam auch mit der oft als schwierig geltenden internationalen Sport-Elite problemlos zurecht. Souveräner Umgang mit der Weltelite, was jedoch seiner jedermann gegenüber unbefangenen und freundlichen Art keinen Abbruch getan hat und auch seine Beliebtheit auf und neben dem Tennisplatz erklärt. Nach einem zwischenzeitlichen internationalen Masterstudium hat sich Andrew Lux in Sachen Marketing selbständig gemacht und betreut nun von seinem Büro in seiner Wahlheimat Düsseldorf aus ein prominentes Kosmetik-Unternehmen mit Filialen in ganz Deutschland. Die sportlichen Erfolge haben seinen Hunger nach internationalen und nationalen Ehren nicht gestillt. „Im Januar wollen Matthias Schramm und ich zu den Hallen-Europameisterschaften nach Seefeld in Österreich fahren und es auch ein viertes Mal schaffen, den Titel zu holen“, ist sein ehrgeiziges Nahziel.