Fußball und Resozialisierung Ex-Nationalspieler Jens Nowotny besucht JVA-Kicker in Ronsdorf

Wuppertal · In der JVA fand nach einjähriger Pause wieder das DFB-Turnier um den Sepp-Herberger-Pokal für junge Strafgefangene statt.

Ex-Nationalspieler Jens Nowotny nahm beim Herberger-Pokal in der JVA Ronsdorf die Siegerehrung vor.

Foto: Herberger-Stiftung/carsten-kobow.de

Kurz nach 16 Uhr hallten am Samstag Jubelschreie über den Sportplatz der Justizvollzugsanstalt in Ronsdorf. Im Finale um den Sepp-Herberger-Pokal hatte die Mannschaft der JVA Herford das Team der JSA Berlin nach Elfmeterschießen bezwungen. Nach einjähriger pandemiebedingter Unterbrechung konnte das Turnier, das seit 2008 von der DFB-Stiftung Sepp Herberger mit Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit und des Fußballverbandes Niederrhein ausgerichtet wird, endlich wieder stattfinden. Acht Männer- und zwei Frauenmannschaften trafen sich dazu in Ronsdorf. „Seit fast zwei Jahren konnten wir wegen der Pandemie kein richtiges Fußballturnier mehr bestreiten. Unsere Spieler haben sich sehr auf diesen Tag gefreut“, betonte Ralf Müller, Bereichsleiter und Koordinator Sport in der JVA Wuppertal-Ronsdorf, die natürlich auch selbst ein Team mit jungen Strafgefangenen stellte.

Den Siegerpokal überreichte der 48-malige Nationalspieler Jens Nowotny, der seit Jahren als Botschafter für die Herberger-Stiftung unterwegs ist. Zusammen mit Nico Kempf von der Herberger-Stiftung gratulierte er auch den Siegerinnen von der JVA Iserlohn. „Wir sind froh, dass mit dem Turnier um den Sepp-Herberger-Pokal jetzt wieder der sportliche Höhepunkt unserer Resozialisierungsinitiative Anstoß für ein neues Leben stattfinden konnte“, so Kempf. Der ehemalige Weltmeistertrainer Sepp Herberger hatte es sich nach einem Besuch der JVA im baden-württembergischen Bruchsal im Jahr 1970 zur Lebensaufgabe gemacht, einstigen Straftätern Chancen für eine erfolgreiche Resozialisierung zu eröffnen. Diese Idee führt die Herberger-Stiftung weiter. Red