Fazit nach Hako-Cup: Rohdiamanten müssen noch geschliffen werden

TV Beyeröhde hat noch einige Baustellen zu schließen.

Wuppertal. Während Dieter Trippen, der neue Trainer des Hako-Cup-Siegers Borussia Dortmund, und seine Leverkusener Kollegin Renate Wolf nach dem packenden Finale (18:16 nach Siebenmeter-Werfen) zufrieden die Heimreise antraten, musste Beyeröhdes Trainer Peter Brixner nach dem 9:11 im "kleinen Finale" gegen den Zweitligisten PSV Recklinghausen feststellen, dass bis zum Ligastart am 13. September (17.30 Uhr gegen den TV Mainzlar ) noch einige "Baustellen" zu schließen sind.

Da stach zunächst die stark verbesserungswürdige Chancenauswertung aus dem Rückraum wie auch von Außen ins Auge. Zwar traf die schon glänzend disponierte Anna Disselhoff zwei Mal, doch ansonsten hielt sich die Torgefährlichkeit in engen Grenzen.

Es fehlte eine wurfgewaltige Spielerin wie Anna Brandt, die ihre kleine Tochter weiter stillen muss, weil die eine Allergie gegen "normale" Milch hat. Das schränkt Brandts sportliche Aktivitäten nach der einjährigen Babypause erheblich ein. Um die Rekordtorschützin der Zweitliga-Zeit zu unterstützten, hat sich Beyeröhde mit Dortmund auf ein Zweitspielrecht für die Nachwuchsspielerin Marieke Köhler (20) geeinigt. Die Studentin bekommt beim Bundesliga-Aufsteiger zu wenig Spielpraxis und will nun bei Anna Brandt lernen.

Die Beyeröhder Torhüterleistungen waren ebenfalls recht mäßig. Torwart-Trainer Ralf Börner weiß auch schon, wo er den Hebel ansetzen muss. "Die Mädels müssen aggressiver werden. Wenn man zwei, drei Meter vor der Linie steht, dann wird das Tor für die Angreifer kleiner. Wenn man vor Kontern ein paar Schritte weiter zur ganz vorne platzierten Gegnerin geht, dann wird die bei Gegenstößen meist gar nicht erst angespielt", erklärt der Torwart-Routinier.

Vanessa Beier konnte gegen Recklinghausen bei beiden drei Meter vor der Linie parierten Siebenmetern schon eine der "Rabö-Thesen" umsetzen. Den erforderlichen "Biss" hat der 43-Jährige dagegen bei Neuzugang Linda Martin (SVBGBerlin) festgestellt, die allerdings noch auf ihre Spielberechtigung wartet.

Doch das wird bis zum 13.September erledigt sein, wenn die bis auf die vier Routiniers Anna Disselhofff, Anna Brandt, Domi Karger und die wieder genesene Spielführerin Ilka Held ganz junge Beyeröhder Mannschaft den Kampf um die Punkte aufnimmt. Rohdiamanten gibt es genug beim TVB. Jetzt müssen sie nur noch zum Strahlen gebracht werden.