Triathlon: Tipps vom Olympia-Experten
Ex-Schwimmer Christian Keller beim Training der WZ-Teilnehmer.
Wuppertal. Langsam steigt die Spannung an. Am Sonntag, 31. August, startet der 1. Wuppertaler Sparda Cross Triathlon. Nur noch drei Wochen sind es für die sechs Triathlon-Anfänger, die sich über einen Aufruf in der Westdeutschen Zeitung gemeldet hatten.
Seit zehn Wochen werden die "Rookies" von Tri-Club-Mitglied Stavro Petri trainiert. Seine Mission: die Greenhorns an die 700 Meter Schwimmen (im Freibad Neuenhof), 23Kilometer Radfahren im Burgholz und den abschließenden sieben Kilometer Lauf (über die Sambatrasse bis zum Zoo-Stadion) heranführen.
Zwar sind Tanja Kramer (34), Claudia Wernsdörfer (38), Karsten Pawlofsky (34), Florian Döring (19), Udo Bramigk (48) und Andreas Löhr (46) allesamt sportlich Typen, doch jeder Athlet offenbarte seine speziellen Defizite.
Udo Bramigk zum Beispiel. Schwimmen ist nicht unbedingt das Ding des Hobby-Marathonläufers. "Man kann aus einem Ackergaul kein Rennpferd machen." Selten hat diese Weisheit so zugetroffen wie bei dem Werkstofftechniker. Doch mit Trainingsfleiß hat sich der akribische Arbeiter, dessen Beinschlag vor wenigen Wochen noch gleichbedeutend mit Rücktrieb war, inzwischen zumindest zu einem "Traber" entwickelt.
Nicht nur der ständige Rookie-Begleiter Petri hat gute Arbeit geleistet. Für den Feinschliff sorgte Schwimm-Ass Christian Keller. Der Welt-, Europa- und 35-fache deutsche Meister, der als Schwimm-Experte für das ZDF von den Olympischen Spielen berichtet, ist ebenfalls Mitglied im Tri-Club.
Kurz vor seiner Abreise nach Peking schaute Keller beim Schwimmtraining der Rookies vorbei und führte sich mit lockeren Sprüchen ein. "Nachdem was ich vorher gehört hatte, bin ich positiv überrascht von eurer Schwimmtechnik", meinte Keller.
Der Kraulbeinschlag von Tanja Kramer versetzte ihn in Verzückung. Was ihm die Technische Sachbearbeiterin ("Schwimmen hasse ich von den drei Disziplinen am meisten") aber kaum abnahm. Denn ansonsten bekamen die Rookies eher Sprüche wie "Das Wasser ist euer Freund. Ihr sollt es nicht verhauen" oder "Beim Ballett ist diese Handhaltung sicher schön. Aber im Wasser eher von Nachteil" zu hören.
"Es war eine witzige Einheit. Toll, dass wir die Gelegenheit hatten, mit so einem Spitzenschwimmer zu trainieren", meinte Andreas Löhr. Am Ende gab es dann noch einen Wettkampf-Tipp von Hobby-Triathlet Keller. "Wer nach 200 Metern schon erledigt ist, bekommt Riesenprobleme Bei 400Metern fängt das Schwimmen erst an. Und wenn man nach 700 Metern aus dem Becken steigt, darf man sich verausgabt haben", sagte Keller und verabschiedete sich Richtung Peking.