<strong>Wuppertal. Wenn Deutschlands Bundestrainer Joachim Löw seinen Kader für ein Länderspiel zusammenstellen möchte, macht er das trotz des Medienzeitalters nicht in Form einer Casting-Show á la Dieter Bohlen. Doch die Probleme des Somalischen Fußball Verbandes lassen den Verantwortlichen fast keine andere Wahl: Das ostafrikanische Land mit knapp acht Millionen Menschen hat aufgrund des Bürgerkriegs seit fast 15 Jahren keine offiziell organisierte Fußballnationalmannschaft mehr und die meisten talentierten Kicker haben längst das gefährliche Leben in der Heimat hinter sich gelassen.

Dass der Fußball Menschen verbindet, davon ist Verbandspräsident Mohamud Nor fest überzeugt und hat zusammen mit Sponsoren aus der ganzen Welt ein für Somalia einmaliges Projekt auf die Beine gestellt: Mit der Organisation eines zweiwöchigen Sichtungslehrgangs in Finnlands Hauptstadt Helsinki wurden alle talentierten somalischen Fußballspieler aus ganz Europa zusammengebracht, mit dem Ziel, aus ihnen die neuen "Ocean Stars", die neue somalische Nationalelf, zu formen.

Ob aus dem Abenteuer mehr wird, traut sich Munye nicht vorherzusagen: "Ich werde einfach weiter Gas geben und sehen, was die Zukunft bringt", setzt er sich selbst nicht unter Druck.