Wuppertal. Die Frage, ob seine Chancen auf einen Platz in der Startelf nach dem 1:1 gegen Dortmund gestiegen seien, wollte Michael Stuckmann nicht beantworten. "Das habe ich nicht zu entscheiden", meinte der Spieler, dem anzumerken ist, dass es in ihm brodelt. Momentan erlebt der 27-Jährige eine für ihn ungewohnte Situation. Er geht in seine vierte Spielzeit für den WSV, aber noch nie war er zweite Wahl. Die Partie gegen Dortmund war bereits seine zweite in dieser Saison ohne Spielzeit. Das nagt an ihm. "Die Entscheidung des Trainers kann ich absolut nicht verstehen. Es ist nicht mein Anspruch, auf der Bank zu sitzen. Ich bin sehr enttäuscht", umschreibt Stuckmann seinen Gemütszustand. Mit Trainer Wolfgang Jerat habe er bereits das Gespräch gesucht, möchte sich aber über Inhalte nicht auslassen. "Er setzt eben auf andere Leute", sagt Stuckmann, der gestern über 90 Minuten in der Oberliga-Mannschaft spielte. Der Knacks kam für ihn im Pokalspiel gegen Aue. Nach 58 Minuten wurde er nach keiner guten Leistung ausgewechselt, kam fortan nicht mehr über Kurzeinsätze hinaus. Stuckmann ist der Verlierer eines offensiver und spielstärker ausgerichteten WSV-Mittelfeldes. Sein kompromissloses, kampfbetontes Spiel ist zurzeit nicht angesagt. "Die Situation ist für mich doppelt schwer, weil ich mich mit meiner und der des Vereins extrem auseinandersetze", meint der Familienvater. Er betont, unbedingt aufsteigen zu wollen. Sein Vertrag läuft zum Saisonende aus, von vorzeitigen Wechselgedanken ist nicht die Rede. Schließlich sagt er selbst: "Wenn man aufsteigen will, braucht man mehr als elf Spieler, 14 oder 15."

Stuckmanns Tugenden könnten im nächsten Spiel bei Kickers Emden wieder gefragt sein. Kampfstärke und Laufbereitschaft sind zwei Grundlagen, um bei den Ostfriesen etwas zu holen. Ein Platz in der Startelf wäre für ihn im übrigen ein schönes Präsent - er hat am kommenden Samstag Geburtstag.