Basketball Geteilte Bilanz am Wuppertaler Derby-Tag

Wuppertal · Vor toller Kulisse ziehen die Südwest-Basketballer gegen den BTV nach Verlängerung erneut den Kürzeren – bei den Damen behält Südwest die Oberhand.

 Packende Duelle prägten vor beeindruckender Kulisse das Herren-Derby – hier unter dem Barmer Korb zwischen Gianluca Pavlidis von Südwest und Daniel Walter vom BTV.

Packende Duelle prägten vor beeindruckender Kulisse das Herren-Derby – hier unter dem Barmer Korb zwischen Gianluca Pavlidis von Südwest und Daniel Walter vom BTV.

Foto: Otto Krschak

Es bleibt dabei: In der Basketball-Regionalliga können die Herren der Südwest Baskets im Derby gegen den Barmer TV einfach nicht gewinnen. Vor einer tollen Kulisse an der Blutfinke konnte die aufgrund der Tabellenkonstellation eigentlich favorisierten Gastgeber sich wieder einmal nicht durchsetzen, während es der BTV schaffte, seine Emotionen im Derby besser einzusetzen. Die Oberliga-Frauen von Südwest waren vorher im gleichen Derby ihrer Favoritenrolle allerdings gerecht geworden, sodass zumindest ein Team der Gastgeber am langen Basketball-Tag in Ronsdorf einen Sieg einstreichen konnte.

2. Regionalliga Herren, Südwest Baskets Wuppertal – Barmer TV 83:90 nach Verlängerung. „Ach könnte doch immer Derby sein“, werden sich die Barmer nach einem erneut sehr stimmungsvollen und von vorne bis hinten engen Spiel sagen. Sie schafften es, aus ihrer Körperlichkeit und ihrer Routine Motivation zu schöpfen und die gut beginnenden, breit aufgestellten, talentierten Gastgeber in der Verlängerung dann klar zu distanzieren. Die hatte Justin Vaitkus, der wieder einmal exemplarisch für die Barmer Körperlichkeit und Kampfkraft stand, mit zwei Dreiern eröffnet. Und auch wenn er kurz danach nach dem fünften Foul vom Feld musste – wie zuvor schon Center Daniel Walter – schaffte es Südwest nicht mehr, zu antworten. Die Gastgeber hatten da keinen Führungsspieler wie beim BTV Jonos Saou, der ohne Vaitkus und Walter die Verantwortung übernahm. „Uns fehlten dann einfach auch die Waffen“, kommentierte Südwest-Trainer Sven Weinberger, der nach dem dritten Viertel auf Abwehrspieler Derya Bartsch (Verletzung) und später nach dessen fünftem Foul auf Talent Gianluca Pavlidis verzichten musste. Seine Mannschaft war ganz gut in die Partie gekommen, verspielte zwar einen zwischenzeitlichen Zehn-Punkte-Vorsprung, hatte mit Last-Second-Treffern von Christopher Dahm zum Ende des ersten und des zweiten Viertels aber eigentlich noch Rückenwind erhalten. Umso unverständlicher, dass die Gastgeber zu Beginn des dritten Viertels einen 0:8-Lauf kassierten, der einen Knacks gab. Weinberger: „Danach wollte jeder mit dem Kopf durch die Wand“. Ein Extralob gab es dennoch für den erst 16-Jährigen Tim Ludwig, der parallel in Hagen NBBL spielt und von den Rängen mehrfach Szenenapplaus erhielt. Mit 15 Zählern war er nach Christopher Dahm, der allerdings nur phasenweise sein großes Wurfpotenzial ausschöpfen konnte, zweitbester Südwest-Schütze. „Mir war klar, dass es ein Kampfspiel wird, das haben wir super gemacht und endlich mal das abgerufen, wozu wir im Stande sind“, freute sich BTV-Trainer Matthias Bendias. Für den BTV war der dritte Saisonsieg extrem wichtig. Südwest will seinen siebten am kommenden Samstag im Topspiel gegen den Tabellenzweiten SG Bergische Löwen einfahren, um vor dem Winter doch noch auf Rang zwei in der Tabelle klettern zu können.

 Nicole Egert, hier gegen Deborah Osei, spielte gegen ihren Ex-Verein im dritten Viertel groß auf.

Nicole Egert, hier gegen Deborah Osei, spielte gegen ihren Ex-Verein im dritten Viertel groß auf.

Foto: Otto Krschak/OTTO KRSCHAK

Südwest: Diouf, Bausch (6), Pehar (11), Dahm (16), Kalongi (8), Gravina, Bartsch (2), Ludwig (15), Mezet (7), Pavlidis (10), Homm, Azzouz (8).

BTV: Garcia (10), Saou (13), Walter (12), Nibou, Memeti, Nnabue (8), Gözelce (17), Vaitkus (22), Perry (8), Rankovic

Viertel: 25:21, 20:21, 12:20, 18:13, Verlängerung: 8:15.

Oberliga-Herren, Südwest Baskets Wuppertal II – SpVg Odenkirchen 73:82.  Ein ähnliches Bild wie zuvor bei den ersten Herren, bot sich für die Zweitvertretung von Südwest bei der aufgrund der Verlängerung im Spiel zuvor 40 Minuten verspätet angepfiffenen Oberliga-Partie. „Das war auf jeden Fall ein machbares Ding“ kommentierte Trainer Sven Weinberger. Seine Mannschaft begann gut, fand häufig Routinier Carsten Jürgens unter dem Korb und lag zur Pause mit drei Zählern vorne. Bei Odenkirchen hatte sich ein wichtiger Spieler verletzt und musste mit dem Trainer abreisen. Unerklärlich auch vor diesem Hintergrund, wie schlecht die Gastgeber aus der Halbzeit kamen. Dem im dritten Viertel angesammelten Elf-Punkte-Rückstand lief man bis zum Ende hinterher, obwohl sich die Mannschaft um ihren jungen Top-Schützen Tim Ludwig wieder stabilisieren konnte. Im Heimspiel gegen Sterkrade – dem letzten Spiel vor der Winterpause am kommenden Samstag – wollen die Baskets nun unbedingt den wichtigen dritten Saisonsieg holen.

Südwest: Fuest (8), Emde, Yazici (5), Schubert, Diouf, Thanos, Ludwig (22), Schölisch (6), Jürgens (17), Ekong (12), Prahm (3)

Viertel: 18:19, 17:13, 18:29, 20:21


Oberliga Frauen, Südwest Baskets Wuppertal – Barmer TV 75:59. Mit einem Derby-Erfolg, der eigentlich nie in Gefahr geriet, verteidigt der Aufsteiger seinen zweiten Tabellenplatz und kann sich nun auf das Spitzenspiel gegen die noch ungeschlagenen Bergischen Löwen am nächsten Samstag freuen. „Für mich war es ein entspannter Nachmittag“, sagte Südwest-Trainer Benjamin Heck, der nach einem 9:0-Lauf seiner Mannschaft zum 38:18 bereits Mitte der zweiten Hälfte begann, durchzuwechseln. „Dass mit Ronja Maaßen unsere beste Abwehrspielerin fehlte, haben die Mädels gut kompensiert“, lobt Heck. Im dritten Viertel drehte dann Ex-BTVerin Nicole Egert auf, sodass der Vorsprung weiter wuchs. Unter den Augen auch zahlreicher Gästefans konnten die Barmerinnen mit einem 10:0-Lauf in den letzten zwei Minuten noch etwas Ergebniskosmetik betreiben. Die mussten ohne Lena Eicker mit nur acht Spielerinnen auskommen, hatten in der jungen Luise Alius immerhin die Topscorerin der Partie. Für sie gilt es am kommenden Samstag zu Hause gegen Tabellennachbar DJK Löwe Köln, sich im unteren Mittelfeld der Tabelle zu halten.

Südwest: Wagner (19), Egert (19), Winter (12), Benecke (9), Thiel (7), Theisen (4), Brettschneider (2), Schulte (2), Staron (1), Schiller, Pfaff, Grauer

BTV: Disterhoft (14), Falk, P. Osei (5), Farj (4), Baulecke (2), Alius (20), Radtke (13), D. Osei (1)

Viertel: 20:14, 21.12, 19:16, 15:17