Fußball Gewalt auf dem Fußballplatz: Linde verärgert über „mildes“ Urteil
Fußball-Bezirksligist verzichtet schweren Herzens auf Berufung.
Die hässlichen Szenen sind unvergessen: Am 28. Mai nach dem Bezirksliga-Spiel des SV Jägerhaus-Linde gegen Vatansport Solingen verursachten Spieler und Anhänger der Solinger einen Tumult, als deren schlimmster Auswuchs ein Vatanspor-Spieler einem Linder Betreuer mit der Faust schwerste Gesichtsverletzungen zufügte. Das ursprüngliche Urteil der Bezirksspruchkammer, das neben Sperren für die Übeltäter auch eine 1000-Euro-Geldstrafe und einen Sechs-Punkte-Abzug für den Verein vorsah, wurde, in der Berufung vom Sportgericht des Fußballverbands Niederrhein, abgemildert, auf den Punktabzug verzichtet.
Nach reiflicher Überlegung sieht der SV Jägerhaus-Linde von einer Berufung gegen dieses Urteil ab. Der Vorsitzende Jörg Blaschke macht aber in einer Erklärung sein großes Unbehagen deutlich. „Die Entscheidung, nicht in die Berufung zu gehen, ist uns wahrlich schwer gefallen, da wir das strafmaßreduzierende Urteil des Verbandssportgerichts als Verharmlosung der Gewalt und Einladung zum Faustrecht auf unseren Sportstätten empfinden. Letztlich haben uns unsere Gefühle dazu bewogen, vor allem die unseres bis heute an den Folgen der Verletzung leidenden Dirk K., dass wir kein drittes Mal die hässlichen Szenen der brutalen Gewalteskalation von Zuschauern und Spielern des Vereins Vatanspor-Solingen in einer Verhandlung durchleben wollten. Zumal wir auch nur ein geringes Vertrauen in eine möglichst objektive Urteilsfindung der Sportgerichte des DfB haben.“ Mit diesem milden Urteil konterkariere der DFB seine Werbeaktionen für Fairplay und gegen Gewalt selbst. Red