Grün-Weiß bleibt für Wülfrath ein Pokalschreck

Beim 4:2 (2:2) nach Verlängerung im Kreispokal-Viertelfinale zeigte der Bezirksligist kämpferische und spielerische Klasse.

Wuppertal. Während im Vereinsheim am Höfen vor leeren Stühlen das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen England über die Leinwand flimmerte, entwickelte sich draußen auf dem Kunstrasen ein Pokalkampf, der auch das Zeug zum Klassiker hat. Wie im vergangenen Pokaljahr besiegte Bezirksligist Grün-Weiß Wuppertal den klassenhöheren Gegner mit 4:2, diesmal im Viertelfinale des Kreispokals.

In einer rassigen Partie benötigten die Gastgeber diesmal die Verlängerung, nachdem sie zweimal eine Führung des Landesligisten egalisiert hatten. „Es war ein ausgeglichenes Spiel, aber durch unseren unbändigen Willen haben wir uns den Sieg verdient“, analysierte Co-Trainer Krzystof Benedyk nach dem Schlusspfiff treffend, während die Spieler jubelnd die Arme in den Abendhimmel reckten.

Dabei hatte die Partie für die Gastgeber denkbar unglücklich begonnen. Abdelkarim Ifrassen markierte nach einer Hereingabe die Gästeführung (14.). Die war durchaus verdient, waren die Wülfrather in den ersten 20 Minuten doch präsenter und zweikampfstärker. Insgesamt war der erste Durchgang von vielen Mittelfeldduellen geprägt, während die Offensivaktionen beider Teams meist nicht zielstrebig genug waren.

Das änderte sich sieben Minuten nach dem Seitenwechsel, als der feine Fußballer Tarkan Türkmen eine Klassekombination über Ömer Akyüz und Recep Kalkavan von Rechts zum Ausgleich vollstreckte. Bei einer ähnlichen Situation wäre ihm kurz drauf fast die Führung gelungen, doch während er diesmal verzog, schlug auf der Gegenseite der kopfballstarke Mittelstürmer Fabian Helmes zu (68.). Co-Trainer Christian Höfer, der den verhinderten Ex-Profi Thorsten Legat an der Linie vertrat, hatte Helmes kurz zuvor eingewechselt.

Die Wuppertaler zeigten sich nur kurzzeitig geschockt, gaben weiter alles und wurden kurz vor dem Schlusspfiff belohnt. Türkmen hatte nach einer Ecke diesmal von links abgezogen und Glück, als der regennasse Ball dem Wülfrather Schlussmann Philip Münch durch die Handschuhe rutschte.

Die Verlängerung war ausgeglichen, bis Jean Baumgarten nach 111 Minuten nach einer gelungenen Eckenvariante Grün-Weiß per Kopf erstmals in Führung bringen konnte. Das Sahnehäubchen gegen die nun kräftemäßig abbauenden Wülfrather setzte dann Kalkavan nach einem Konter in der Schlussminute. „Grün-Weiß hat durchaus Landesliga-Format“, erkannte FWV-Präsident Michael Massenberg.

Das Pokalhalbfinale wird noch ausgelost und findet erst im kommenden Jahr statt. Für den Niederrheinpokal qualifizieren sich nur die Finalisten.