Handball/Bergischer HC: „Wir wollen aufsteigen“

„Rückkehrer“ Chrischa Hannawald hat mit der jungen BHC-Mannschaft große Ziele.

Wuppertal. "Wir haben eindeutig einen Punkt gewonnen", sagt Chrischa Hannawald nach dem 26:26 am vergangenen Wochenende gegen Spitzenreiter HSG Düsseldorf. Der Neuzugang des Handball-Zweitligisten Bergischer HC stand nach dem Schlusspfiff ganz hoch im Kurs bei Autogrammjägern und Fans. Ganz besonders bei jenen, die den Ex-Nationalkeeper auch schon vor mehr als zehn Jahren im Trikot des LTV/WSV und des HC Wuppertal angefeuert hatten.

Damals, als alle zwei Wochen noch eine kleine Weltauswahl in der Uni-Halle auflief. Internationale Stars wie der Norweger Stig Rasch, die Russen Mike Wassiljew, Dimitri Filippow, der Ex-Nationalspieler Stephan Schöne und das isländische Trio Dagur Sigurdsson, Geir Sveinsson und Olafur Stefansson. Spieler von internationaler Klasse, die zusammen weit mehr als 1000Länderspiele bestritten.

Namen, bei denen die Wuppertaler Handballfans auch heute noch ins Schwärmen geraten. Mit Hannawald ist nun ein Spieler aus dieser Ära zurückgekehrt. Er ist mit Abstand der prominenteste Akteur in der jungen Mannschaft des BHC, die noch dahin will, wo Hannawald fast 20 Jahre lang gespielt hat: in die 1. Liga.

Dass Hannawald sein Heimdebüt ausgerechnet gegen Zweitligafavorit Düsseldorf feierte, ist zwar Zufall, aber irgendwie doch bezeichnend für das Comeback des Mannes, der die großen Bühnen gewohnt ist. 2200 Zuschauer kamen in die Bayer-Halle, viele von ihnen nicht zuletzt wegen des extrovertierten Torwarts.

"Die Verpflichtung von Chrischa hat eine Signalwirkung. Das Management hat damit gezeigt, dass man unbedingt oben dran bleiben will", sagt BHC-Kapitän Sebastian Hinze und weiß, dass Hannawald nicht gekommen wäre, wenn er nicht an die Ambitionen des BHC glauben würde. "Wir haben ein großes Ziel. Wir wollen aufsteigen", redet Hannawald auch gar nicht lange um den heißen Brei herum.

Der Mannschaft traut er das absolut zu, der Spielverlauf gegen Düsseldorf bestätigt ihn. "Ich bin positiv erstaunt, wie wir aus der Halbzeit gekommen sind und den 12:16-Rückstand wettgemacht haben", meinte der 37-Jährige und lobte seine neuen Mitspieler. "Die jungen Leute haben sich durchgebissen und waren am Ende zurecht kaputt."

Mit seiner eigenen Vorstellung war er nicht ganz zufrieden. "Zwei, drei Bälle hätte ich noch mehr halten können", gab er zu. Nach einem halben Jahr ohne regelmäßiges Training weiß er allerdings auch, dass noch Luft nach oben ist. Aus Düsseldorfer Sicht war Hannawald aber auch diesmal schon zu oft auf dem Posten.

"Hättest du nicht in Großwallstadt bleiben können und einmal die Woche Fußball spielen können?", fragte ihn HSG-Kreisläufer Robert Heinrichs nach der Partie. Hannawald antwortete mit einem Grinsen. So, als habe er noch einiges vor.