Handball: Beyeröhde geht die Kraft aus
Deutliche 27:38-Niederlage gegen die starke SG Bietigheim in eigener Halle.
Wuppertal. Niemandem im Beyeröhder Dress konnte man nach dem Abpfiff und der deutlichen 27:38 (12:19)-Niederlage gegen den Play-off-Kandidaten SG Bietigheim einen Vorwurf machen. Es war offensichtlich, dass alle vor einer erneuten Mini-Kulisse ihr Bestes gegeben hatten, aber ebenso offensichtlich war, dass es einfach nicht reicht, um gegen einen starken Gegner einen Spielpartner auf Augenhöhe abzugeben.
Dazu kam noch, dass mit Anna Dissselhoff und Torhüterin Lilla Mozga zwei Stammspielerinnen ausfielen, und Laura Magelinskas und Mona Butzen stark angeschlagen ins Spiel gegangen waren. Gerade der größten und der kleinsten Spielerin im Kader muss man Respekt zollen, dass sie sich trotz erheblicher Probleme zur Verfügung gestellt hatten.
"Ich kann die Mannschaft doch nicht im Stich lassen, wenn Anna verletzt ist," erklärte Laura Magelinskas, ignorierte Rückenschmerzen und die knüppelharte Gangart der Gäste ebenso wie Mona Butzen, die sich am Donnerstag einer Knieoperation unterziehen muss und nach dem Zweitligaspiel sogar noch in der 2. Mannschaft eine gute Rolle auf Linksaußen spielte. Die Gäste aus Bietigheim, die eine siebenstündige Busfahrt hinter sich hatten, taten sich nur in der Anfangsphase schwer, hatten aber das Glück, dass die Würfe der Beyeröhderinnen meist bei der sicheren ungarischen Torfrau Kitti Matyas, an der sich vor allem Ilka Held die Zähne ausbiss, landeten.
Allerdings musste sie keine Glanzparaden zeigen, um die unproblematischen Würfe zu meistern. Matyas leitete - das Bild wiederholt sich Woche für Woche - schnelle Gegenstöße ein, die dann auch durchweg zum Erfolg führten, wobei vornehmlich die Würfe von außen fast immer ihr Ziel gegen die ansonsten gut haltende Tini Herrmann (13 Paraden) und die zwischenzeitlich eingesetzte Linda Martin fanden. Erstaunlich auch das Tempo, mit dem der Tabellenvierte seine Angriffe aufzog, schnell die Lücken in der Beyeröhder Abwehr erspähte und dann präzise mit knallahrten Würfen abschloss.
So wurde schon zur Pause ein sicherer Vorsprung herausgespielt, den man dann ohne allzu große Mühe bis zum Ende auf elf Treffer ausbaute und sich auch von den spielerisch durchaus ansehnlichen Beyeröhder Angriffen (erheblich verbessert Domi Karger und Ines Adams) nicht vom Erfolgspfad abbringen ließ. "Wir wussten, dass wir vor allem Ilka Held und Laura Magelinskas so bekämpfen mussten, dass sie am Ende nichts mehr zuzusetzen hatten," verriet Bietigheims Trainer Hagen Gunzenhauser. Rene Baude meinte: "Im Rahmen unserer Möglichkeiten haben wir nicht schlecht gespielt, nur die technischen Fehler haben mich gestört."