Handball: BHC hat noch eine Rechnung offen

Im Spitzenspiel der 2. Liga reist der Bergische HC zum TV Bittenfeld. Das Hinspiel-Debakel steckt noch in den Köpfen.

Wuppertal. Es ist so etwas wie ein vorgezogenes Endspiel um Platz zwei, wenn am Freitag Abend in der Stuttgarter Porsche-Arena (20 Uhr) der Tabellenzweite TV Bittenfeld und der Dritte Bergische HC aufeinandertreffen. Zwar stehen bis zum Saisonende noch elf Spieltage aus, aber zumindest für den Fall, dass die "Löwen" in Schwaben verlieren, könnte schon eine kleine Vorentscheidung fallen. Schließlich würde der Rückstand auf die Bittenfelder dann schon auf drei Zähler anwachsen.

Aber Bittenfeld ist mehr als nur der ernsthafteste Rivale des BHC im Rennen um die Relegationsteilnahme. Die Bittenfelder sind auch die einzige Mannschaft, die im bisherigen Saisonverlauf den Heimnimbus des BHC brechen konnte und die Bergischen damit empfindlich traf. Mit sage und schreibe 43:35 triumphierten die Gäste in der Bayer-Halle.

"Über die erste und vor allem die zweite Welle haben sie damals viele ihrer Tore gemacht. Jeweils in Situationen, wenn unsere Abwehr noch nicht formiert war", erinnert sich BHC-Keeper Mario Huhnstock. Mit klügerem und schnelleren Rückzugsverhalten müsse man versuchen dies zu unterbinden. Ein schwieriges Unterfangen, schließlich gilt das überfallartige Bittenfelder Gegenstoßspiel als das wohl beste der Liga.

Der äußere Rahmen ist der Bedeutung der Partie jedenfalls angemessen. Denn zum Top-Spiel ziehen die Bittenfelder wieder in die WM-Spielstätte Porsche-Arena um, wo 6000 Fans ein Riesenspektakel veranstalten und für entsprechende Rückendeckung sorgen werden.

Ein ziemliches Spektakel erlebten die Bergischen auch schon am vergangenen Wochenende beim Heimsieg gegen TuSEM Essen. Die Geräuschkulisse war schon ein kleiner Vorgeschmack auf Stuttgart. Auf die Härte der gegnerischen Abwehrreihe würden die "Löwen" aber wohl gerne verzichten. "Das hatte mit Handball nicht viel zu tun. Die Essener haben zugepackt, bis der Arzt kommt. Da hatte man die Hand schon im Gesicht, bevor man überhaupt den Ball bekam", sagte Sebastian Aschenbroich. Selbst der alte Haudegen zeigte sich davon nicht unbeeindruckt.

Das Experiment, Arthur Giela als Mittelmann aufzubieten, wird am Freitag übrigens keine Wiederholung finden. Der 20-Jährige Giela brach sich am Sonntag bei seinem Einsatz in der zweiten Mannschaft den Zeigefinger der Wurfhand und wird vier bis sechs Wochen ausfallen.

Nach langer Verletzungspause endlich wieder einsatzbereit ist dafür Joey Duin. Der lange Holländer ist vor allem in der Deckung eine Alternative. Bereits Freitag Morgen um 10 Uhr macht sich der BHC auf die Reise gen Süden um möglichen Wetterkapriolen vorzubeugen.