Handball: Beyeröhdes Abstieg ist besiegelt

Der TV Beyeröhde nimmt Abschied von der Bundesliga. Er kassierte eine klare Niederlage gegen Bensheim-Auerbach.

Wuppertal. Das war es für den TV Beyeröhde: Mit dem 22:30 (6:14) im letzten Heimspiel der Saison in der Buschenburg gegen den Tabellendritten HSG Bensheim Auerbach dürften auch die letzten Zweifel am Abstieg des Langenfelder Klubs beseitigt sein. Und die Wehmut unter den rund 500 Zuschauern, sofern sie nicht zum begeisterten Anhang der Gäste gehörten, hielt sich in Grenzen. Zu deutlich wurde vorgeführt, dass der größte Teil des Kaders nicht, noch nicht oder nicht mehr zweitligareif ist und deshalb zu Recht den Weg in die Regionalliga West antreten muss.

Nach zwölf Minuten hieß es 1:5, und vor allem die Art und Weise, wie der deutliche Rückstand zustande gekommen war, ließ wenig Hoffnungen auf eine Besserung zu. Es waren nämlich reihenweise vergebene Chancen und unnötige Ballverluste in der gegnerischen Hälfte, die zu schnellen Gegenstößen führten. Und die wurden von den Gastgeberinnen nicht etwa durch Spurts in die eigene Hälfte unterbunden oder behindert, sondern lediglich interessiert beobachtet. Wäre nicht Tini Herrmann im Beyeröhder Tor mit 16 gehaltenen Bällen zur besten Beyeröhderin avanciert, die Tordifferenz hätte schnell zweistellige Dimensionen erreicht.

Nicht nur das Rückzugsverhalten, auch die Deckungsarbeit nach der Devise "Nur gucken, nicht anfassen" war mit "mangelhaft" noch recht positiv bewertet. Wie man dem Gegner den Schneid abkauft, ohne zu brachialen Mitteln zu greifen, wurde dem TVB von der HSG Bensheim Auerbach demonstriert, deren Abwehr sicher stand, entschlossen zupackte und sich auch darüber freuen konnte, dass die Beyeröhder Würfe den wechselseitig eingesetzten Torhüterinnen Giron-Timmler und Glaser keinerlei Probleme bereiteten.

Eine Ausnahme bildete hier lediglich in der zweiten Hälfte die wieder genesene Kreisläuferin Steffi Bergmann, die nach ihrer langen Verletzungspause erst später ins Spiel kam, sich gleich robust durchsetzte, mit intelligenten, oft brillanten Würfen sieben Mal erfolgreich war und für die wenigen Höhepunkte im Beyeröhder Angriffsspiel sorgte. Mangels gleichwertiger Mitspielerinnen konnte auch sie keine Wende herbeiführen, und an der Niederlage gab es angesichts der souveränen Bensheimer Dominanz nie einen Zweifel.

Grund genug, nach dem letzten Spiel in Weibern am kommenden Samstag in der kommenden Saison einen Neubeginn zu wagen. Er dürfte ohne Sabine Nückel (zum Nordzweitligisten PSV Recklinghausen) und die einmal mehr enttäuschende Rechtsaußen Stella Kramer (wahrscheinlich zum nächsten TVB-Gegner TuS Weibern) vonstatten gehen, wobei Manager Manfred Osenberg enttäuscht war, dass Kramer in der vergangenen Woche schon intensive Kontakte zum Play-off-Kandidaten TuS Weibern und Borussia Dortmund aufgenommen hatte.