Handball: BHC enttäuscht seine Fans

Handball: Miserable erste Spielhälfte bei der bitteren 22:25-Niederlage gegen Eisenach.

Wuppertal. Eine Woche nach dem Debakel gegen Spitzenreiter Düsseldorf verlor der Tabellenzweite Bergischer HC auch gegen den ThSVEisenach. Die 22:25 (6:10)-Pleite in der Bayer-Halle gegen den Tabellenzwölften sorgt für Ratlosigkeit. Weder Spieler, noch Trainer oder Manager hatten eine nachvollziehbare Erklärung. Zumindest gegenüber der Öffentlichkeit nicht.

"Wir haben in den letzten Tagen gut trainiert", lautete die Aussage aus dem Kreis der Spieler. Trostlosigkeit prägte das Bild auf den Rängen, wo wie zum Trotz selbst eine halbe Stunde nach Spielende immer noch das große Transparent "Wir stehen hinter Euch! Eure Fans" befestigt war. Noch halten die treuesten der Treuen zur Mannschaft und ertragen beinahe klaglos, was auf dem Spielfeld präsentiert wird. Doch auch die Leidensfähigkeit hatte ihre Grenzen. Bereits Minuten vor Spielende verließen viele Zuschauer die Halle. Ein echtes Alarmzeichen.

Es war vor allem eine desaströse Angriffsleistung, die zu der hochverdienten Niederlage führte. Nur sechs Treffer gelangen den ohne Leidenschaft agierenden "Löwen" bis zur Halbzeit. Darunter kein einziger aus dem Rückraum, wo keine einzige Maßnahme von Trainer Raimo Wilde zu greifen schien. Elvir Selmanovic hatte auf Halblinks begonnen. Nach monatelanger Verletzungspause fackelte der Mann mit der fehlenden Spielpraxis nicht lange und schoss überhastet zwei blitzschnelle Fahrkarten. Ergebnis: Bereits nach sechs Minuten wurde Selmanovic durch Kenneth Klev ersetzt. Einen zählbaren Effekt hatte aber auch diese Variante nicht, so dass Klev seinen Platz für Joey Duin räumen musste. Erst in der 37. Minute sorgte Jiri Vitek für den ersten Treffer eine Rückraumspielers.

Ein Befreiungsschlag für die Hausherren war dies dennoch nicht. Fünf Minuten später lag das Team - bis vor kurzem noch als "bester Angriff der Liga" gefürchtet - mit 10:18 zurück. War es im ersten Durchgang noch Eisenachs bulliger Torjäger Slenak gewesen, den die BHC Deckung nicht in den Griff bekam, so durfte sich jetzt der lange Luther austoben. Er hämmerte nach dem Wechsel fünf Bälle innerhalb von acht Minuten ins BHC-Tor. Die einzige BHC-Variante, die halbwegs funktionierte, war das Spiel über den Kreis. Doch die Treffer von Sebastian Hinze und die eifrigen Einzelaktionen von Linksaußen Jens Reinarz waren zu wenig, um das Ruder herumzureißen.

Hätten die Eisenacher nicht ein katastrophales Überzahlverhalten an den Tag gelegt und deswegen fünf Treffer in Folge kassiert, wäre die Niederlage noch wesentlich deutlicher ausgefallen.