Handball: Der BHC hat noch viel Luft nach oben

Der Zweitligist trifft Mittwochabend (20 Uhr) auf den TV Bittenfeld.

Wuppertal. Es war schon eine trostlos anmutende Atmosphäre, als BHC-Trainer Raimo Wilde und sein Essener Gegenüber Kristof Szargiej am vergangenen Sonntag zur Pressekonferenz in eine kleine Umkleidekabine in den Katakomben der ansonsten schmucken Sporthalle Am Hallo geführt wurden. "Den Raum, in dem wir früher in der 1. Liga die Presse-konferenzen abgehalten haben, wird inzwischen anderweitig genutzt", entschuldigte sich ein TuSEM-Verantwortlicher.

Für die Leistung, mit der der neu formierte Bundesliga-Absteiger dem BHC beim 23:23 einen Punkt abgetrotzt hatte, brauchte sich auf Seiten der Gastgeber aber niemand zu entschuldigen. "Die Essener haben sehr nah am Optimum gespielt", sagt BHC-Kapitän Sebastian Hinze. "Bei uns war es hingegen ein Tag, an dem vor allem im Angriff nicht viel zusammenlief.

Vor allem im schnellen Spiel nach vorne, was eigentlich unsere Stärke ist." Noch offensichtlicher waren die Probleme im Positionsspiel. "Wir haben oft die Vorhandlungen nicht richtig gespielt. Daraus resultieren auch die scheinbar leichten Fehlpässe, die von Außenstehenden nicht nachzuvollziehen sind", bemängelt Trainer Raimo Wilde. Nach der schwächsten Saisonleistung ist also eine Menge Luft nach oben, wenn die Bergischen Mittwochabend um 20 Uhr in der Bayer-Halle den TV Bittenfeld empfangen.

"Das ist eine Mannschaft, die superschnellen und richtig tollen Handball spielt", sagt Wilde, und auch Hinze hält große Stücke auf die Schwaben, die von Trainerlegende Günter Schweikardt betreut werden. "Die Bittenfelder sind sehr eingespielt und haben sich in den vergangenen Jahren immer weiter verbessert." Neu ist nur das Torhüterduo Daniel Sdunek/Bastian Rutschmann.

Dass die Bergischen heute vor heimischer Kulisse auflaufen, dürfte sicher von Vorteil sein. Denn in der Bayer-Halle tat sich der Favorit in dieser Saison deutlich leichter, selbst wenn es auch hier manchmal Anlaufprobleme gab. "Zuhause können wir uns so ab der 15. bis 20. Minute meist etwas absetzen. Auswärts lagen wir bisher zu diesem Zeitpunkt aber fast immer mit drei, vier Toren zurück", sagt Hinze, der mit seinen Kollegen heute die blüten-weiße Heimbilanz in der Bayer-Halle verteidigen will.