Handball-Derby: Im Castello wieder nichts zu holen

Beim 24:26 in Düsseldorf lahmt der Bergische HC vor allem im Angriff und unterliegt völlig verdient.

Düsseldorf/Wuppertal. Das Burg-Wächter Castello in Düsseldorf bleibt ein schlechtes Pflaster für die Handballer des Bergischen HC. Auch im dritten Anlauf gab es dort nichts zu holen. Besonders deprimierend war allerdings die Art und Weise, in der die ambitionierten Gäste auftraten. Das Ergebnis von 24:26 (12:15) war noch höchst schmeichelhaft.

Sechs Pflichtspielsiege in Folge hatte der BHC zuvor eingefahren, die Düsseldorfer hingegen drei Mal hintereinander verloren. Doch der BHC-Sturm auf das Castello geriet zum Rohrkrepierer. Bereits in der Anfangsphase deutete sich das an, weil die Bergischen im Angriff erschreckend harmlos waren und teilweise jedes Selbstvertrauen vermissen ließen. Paradebeispiel dafür war Jiri Vitek. Nach drei anfänglichen Fehlversuchen stellte er das Werfen komplett ein. Da der BHC wegen der Knieprobleme von Runar Karasson auf Halbrechts keinen adäquaten Ersatz besaß, konnte man die erste Königsposition bereits abhaken. Auf der halblinken Seite lief bei Kenneth Klev ebenfalls nicht viel zusammen. Nur zwei Treffern standen zu viele Fehlversuche des Norwegers gegenüber.

Es grenzte schon an ein mittleres Wunder, dass der BHC zur Halbzeit nur mit drei Toren zurücklag. Vor allem einem Mann hatten die Gäste dies zu verdanken. Schlussmann Jan Stochl, nach elf Minuten für den glücklosen Mario Huhnstock gekommen, trumpfte prächtig auf. Bis zur Pause hielt der baumlange Keeper vier Tempogegenstöße und zwei Siebenmeter.

Nachdem der erste Durchgang bereits schlecht war, gelang den Bergischen nach der Pause noch weniger. Die Düsseldorfer bauten ihr Torepolster bis zur 48. Minute auf 24:16 aus. Wenn überhaupt ein BHC-Akteur ein Tor erzielte, dann war es fast ausschließlich Christian Hoße. Bis zur 53. Minute hatte der Linksaußen (mit Ausnahme eines Moen-Treffers) alle Gäste-Tore der zweiten Halbzeit geworfen. Es war ein Trauerspiel, was sich auf dem Feld abspielte. Selbst ein so erfahrener Trainer wie HaDe Schmitz schien ohnmächtig aufgrund der Vielzahl seiner Spieler, die nicht ihre Normalform erreichten. Sogar einen alten Haudegen wie Sebastian Aschenbroich warf Schmitz noch ins Feuer, in der Hoffnung, dass der Routinier noch etwas besser wäre als die Stammkräfte, von denen mit Kristoffer Moen, Jens Reinarz, Henning Quade, Klev und Vitek teilweise sogar fünf Mann gleichzeitig draußen waren. Mit dem Schlusspfiff sorgte Alexander Oelze noch für letzte Ergebniskosmetik.