Handball: Erstligist packt sich den BHC
Im DHB-Pokal unterliegt der Zweitligist mit 23:30(11:12) dem TV Großwallstadt.
Wuppertal. Der Traum der BHC-Spieler vom Pokalcoup gegen den Erstligisten TV Großwallstadt schien schon kurz nach der Pause endgültig ausgeträumt. Nachdem der BHC bis zum Zwischenstand von 13:13 glänzend mitgehalten hatte, zog der Erstligist innerhalb von wenigen Minuten auf fünf Treffer Vorsprung davon.
Es spricht für die Moral der Mannschaft von Trainer Raimo Wilde, dass sie nicht vorzeitig aufsteckte und wieder bis auf drei Treffer herankam. Doch im Endspurt gingen dem BHC die Kräfte aus, so dass der Traditionverein Großwallstadt doch noch zu einem standesgemäßen Erfolg kam.
"Die Abgeklärtheit hat uns gefehlt. Wir hätten führen können, aber in der ersten Halbzeit haben wir zu viele Chancen nicht genutzt. Die Niederlage ist jedoch zu hoch ausgefallen. Auf dieser Leistung können wir jedenfalls für die Punktspiele aufbauen", kommentierte Mittelmann Alexander Oelze die Partie.
Trotz der tapferen Gegenwehr - eine realistische Chance hatte der BHC eigentlich nie, denn dafür fehlte den Bergischen auch schon in der starken ersten Spielhälfte die Durchschlagskraft im Rückraum. Sowohl Elvir Selmanovic als auch Linkshänder Jiri Vitek hätten einen überragenden Tag erwischen müssen. Selmanovic spielte ordentlich, Vitek schwach. Hinzu kam, dass Vitek wegen einer Schulterverletzung nach der Pause nicht mehr einsatzfähig war.
Das konnte der BHC zunächst noch mit seinen treffsicheren Außen Simon Kluge und Jens Reinarz sowie Kapitän Hinze am Kreis wettmachen, aber auf lange Sicht fehlten dem BHC "einige PS", um den Klassekeeper Mattias Andersson in Verlegenheit zu bringen. Immer besser stellte sich der TVG mit seiner 6-0-Deckung auf die Angriffe des BHC ein. Und irgendwann war auch der starke Mario Huhnstock im BHC-Tor machtlos gegen die im Angriff und in der Abwehr zuweilen robust zur Sache gehenden Mainfranken. Die hatten früh genug erkannt, dass ihnen mit Schönspielerei nicht viel gelingen würde und zugepackt.
Eine kleine Enttäuschung erlebten die Verantwortlichen des BHC schon vor dem Anpfiff erlebt. Nur etwa 1500 Zuschauer konnten die Bayer-Halle nicht in einen Hexenkessel verwandeln. "Wir haben sehr offensiv gespielt, das war auch das richtige taktische Mittel. Dann hat man den Unterschied zwischen den Ligen gemerkt. Kleine Fehler wurden von Großwallstadt gnadenlos bestraft. Wir können aber erhobenen Hauptes die Halle verlassen", meinte BHC-Trainer Raimo Wilde.