Handball: Gräfrather Rückraum zu stark für Beyeröhde

Wuppertalerinnen verlieren 30:34 gegen den Spitzenreiter, zeigen sich aber verbessert.

Wuppertal. "Wir haben unsere Fehler immer zur falschen Zeit gemacht", sagte Beyeröhdes Trainer René Baude nach der 30:34 (14:20)-Niederlage gegen den Drittliga-Spitzenreiter HSV Gräfrath und fügte dieser Erkenntnis die Bemerkung hinzu: "In der ersten Spielhälfte gab es zu viele Abwehrfehler, und in der zweiten waren wir nicht in der Lage, aus Fehlwürfen des Gegners selbst Kapital zu schlagen."

Spiel entscheidend war sicher auch, dass der HSV Gräfrath mit den beiden "Leuchttürmen" im Rückraum, Annika Wohlfromm und der Ex-Beyeröhderin Lisa Nettersheim, über zwei Spielerinnen verfügt, gegen deren Körpergröße kein Kraut gewachsen war. Das galt besonders für Linkshänderin Lisa Nettersheim, die neun Mal mit harten und präzisen Würfen Tini Herrmann und der stark auftretenden Nicole Bonna (15 gehaltene Bälle in der zweiten Hälfte) unlösbare Rätsel aufgab. Und wenn versucht wurde, die große Blonde am Torwurf zu hindern, dann spielte sie ab, zum Beispiel auf Kreisläuferin Steffi Bergmann, die mit fünf Treffern ebenfalls zu den Stärksten im Team des Tabellenführers zählte.

Der TV Beyeröhde zeigte sich trotzdem verbessert, kämpfte von der ersten bis zur letzten Minute und hatte mit der im Abschluss wie im Anspiel großartigen Vanessa Schwab sogar die erfolgreichste Schützin (zehn Tore). Dass Linksaußen Tugba Gürdere in der letzten Minute drei Treffer in Folge gelangen, war ebenfalls bemerkenswert gegen einen Gegner, der seine Tabellenposition eindrucksvoll bestätigen konnte.

Bis zum 7:7 war den Beyeröhderinnen in der gut gefüllten Buschenburg immer wieder der Ausgleich gelungen, und auch wenn der Solinger Vorsprung im Laufe des Spiels auf bis zu acht Toren anwuchs, gab man nie auf, versuchte die Schwächen auf der rechten Seite zu kompensieren und verdiente sich den Respekt der Zuschauer. Die verabschiedeten ihr Team mit Applaus. "Unser Angriff war heute erheblich stärker als beim Heimsieg über Recklinghausen, hat aber nicht alle Chancen verwertet," sagte Solingens Trainerin, die frühere Weltmeisterin Silke Gnad.