Handball: LTV mit enttäuschender Vorstellung

Oberligist nach 30:32 bei Solingen BHC auf absteigendem Ast.

Wuppertal. Die Zeit der glücklichen Siege ist scheinbar vorbei für die Handballer des LTV Wuppertal. Und die Zeit an der Tabellenspitze der Oberliga auch. Eine Woche nach der deftigen Heimpleite gegen Niederwermelskirchen unterlagen die Langerfelder gegen die SG Solingen BHC mit 30:32 (15:17). Ärgerlich und unnötig, denn gegen den ersatzgeschwächten bergischen Rivalen, der auf seine drei Junioren-Nationalspieler (gleichzeitig im BHC-Zweitligakader im Einsatz) verzichten musste, hätte eine solide Leistung ausgereicht, um beide Punkte aus der Klingenhalle zu entführen. LTV-Torwart Ralf Börner hatte das Unheil heraufziehen sehen, als er zu Beginn der 2. Halbzeit versuchte, seine Vorderleute wachzurütteln: "Schlaft doch nicht ein nach einem Gegentor", machte er lautstark seinem Unmut Luft. Doch ändern konnte der Routinier mit seinem Wutausbruch nichts. Denn die Mehrzahl seiner Kollegen spielte weiter "großen Mist zusammen" oder rieb sich in Diskussionen auf und konnte deshalb froh sein, dass Börner zwei Monate vor seinem 43. Geburtstag noch einmal zu großer Form auflief. Der Oldie, der am Samstagabend Gegenstöße und Strafwürfe in Serie entschärfte, hielt die Wuppertaler fast alleine im Spiel. Als Solingens achtfacher Torschütze Fabian Düllberg sieben Minuten vor Spielende die rote Karte kassierte, und LTV-Kreisläufer Andreas Somnitz 180 Sekunden vor dem Abpfiff einen Tempogegenstoß zum 30:30 versenkte, lag die Siegchance plötzlich wie auf dem Silbertablett vor den Langerfeldern. Weil die Gäste ihre eigene Fehlerquote aber genau so wenig in den Griff bekamen wie die ehrgeiziger wirkenden Solinger Youngster, und Achim Jansen 61 Sekunden vor Schluss einen Siebenmeter über das Tor setzte, war die Niederlage des Spitzenreiters besiegelt. LTV: Köß (1. bis 18.), Börner (18.bis 60.), Bungart; Bangert(1), Cickusic (2), Maly (2), Heimansfeld(3), Müller, Malte Pauls (1), Jansen (10/4), Somnitz(8), Nawrot(1), Müller (2). Siebenmeter: 6/2 : 5/4 Spielfilm: 4:4, 9:6, 11:13, 17:15 - 20:20, 27:26, 30:30, 32:30.