Handball: Teuer erkaufter Erfolg für SG Solingen BHC

SG Solingen BHC gewann zwar gegen Berlin mit 30:27, doch verletzten sich dabei zwei Spieler. Philipp Kostros und Marcel Obermeier konnten im Endspiel am Sonntag nicht auflaufen.

<strong>Wuppertal. Es sollte nur die erste Etappe auf dem Weg zum deutschen Meistertitel sein, doch dann war für die beiden Wuppertaler bereits im Halbfinale Endstation. Mit 30:27 (14:8) gewann die SG Solingen BHC gegen die SG Spandau/Füchse Berlin, aber der Erfolg war teuer erkauft. Philipp Kostros und Marcel Obermeier zogen sich jeweils eine schwere Knieverletzung zu und konnten im Endspiel am Sonntag nicht auflaufen. Dabei hatte die Partie für den überraschend in der Anfangsformation aufgebotenen Philipp Kostros sensationell begonnen. Nicht einmal 30 Sekunden waren gespielt, als sich der Halblinke kraftvoll durchtankte und das 1:0 erzielte. Riesenjubel bei den 2000 Zuschauern in der Klingenhalle, die dann aber 100 Sekunden später erschreckt zusammenzuckten, als Kostros völlig unvermittelt zu Boden stürzte und sich ans linke Knie fasste. Der 18-Jährige (gerade erst genesen nach zwei Kreuzbandrissen in Folge im rechten Knie) war nach einem kleinen Sprung bei der Landung etwas weggerutscht, dabei war die Kniescheibe herausgesprungen. Der Traum vom Finale war für den 95 Kilo-Mann in diesem Moment vorbei, zehn Minuten später saß er bereits im Krankenwagen und war auf dem Weg in die Klinik. Seine Mannschaftskollegen ließen sich unterdessen nicht von der Siegerstraße abbringen. Gegen den Außenseiter aus Berlin, bei dem Starspiel Gabor Langhans wegen eines fiebrigen Infekts nur sporadisch eingesetzt werden konnte, setzte sich der BHC-Nachwuchs von 8:7 über 14:8 (Halbzeit) und 19:13 ab. Rechtsaußen Marcel Obermeier spielte unauffällig. Stand zwar clever in der Abwehr, konnte im Angriff aber keine Akzente setzen. Dann die Schrecksekunde. Obermeier stürzte unglücklich aufs linke Knie, konnte danach kaum noch auftreten, musste ausgewechselt und getaped werden. Leicht humpelnd kam er zehn Minuten später (47.) wieder zurück aufs Feld. In einer Phase, als aufkommender Schlendrian der Bergischen die Berliner noch einmal herankommen ließ. Doch dann spielte der angeschlagene "Obi" seine Klasse aus. Obwohl hart attackiert setzte er sich zweimal entschlossen durch und erzielte die Treffer zum 24:17 und 26:21. "Das waren ganz entscheidende Treffer", lobte sein Trainer Leszek Hoft nach der Partie, während der künftige LTV-Rechtsaußen niedergeschlagen bei seinen Eltern stand. "Die medizinische Versorgung hier ist super und ich hoffe natürlich, dass ich im Finale spielen kann. Aber es sieht nicht gut aus. Ich habe Schmerzen, kann nicht springen und sacke beim Laufen durch", so der Youngster. Bei Ober-Pechvogel Kostros, dem auf dem Weg zum Krankenwagen die Kniescheibe übrigens ein zweites Mal heraus gesprungen war, gibt es den Verdacht auf eine Innenbandverletzung.

Besonders deprimierend für die beiden Wuppertaler: Bereits im vergangenen Jahr verpassten Kostros und Obermeier das erreichte A-Jugend-Endspiel wegen Verletzungen.

Im zweiten Halbfinale hatte der körperlich robustere und ausgeglichen besetztere SC Magdeburg , gegen Concordia Delitzsch nur bis zur Halbzeit (17:16) Probleme gewann dann aber locker mit 41:32