Hochsprung: Linda Zuber will hoch hinaus
Die junge BTV-Athletin lebt für ihren Sport und ist nach langer Pause wieder in Form.
Wuppertal. Die Frage, wohin sie in diesem Jahr in den Urlaub fliegt, hat sich für Linda Zuber erübrigt. Die 18-jährige BTV-Hochspringerin und Schülerin der Jahrgangsstufe 12 am Ganztags-Gymnasium Johannes Rau hat für den Sommer Höhenflüge anderer Art in ihrem Terminkalender vorgesehen. Spätestens seit sie vor zwei Wochen in Zweibrücken erstmals über 1,82 m sprang und damit als bisher einzige deutsche Athletin die Qualifikationsnorm für die Junioren-Europameisterschaft in Hengelo (19. bis 22. Juli) schaffte, ist klar, dass in den Ferien durchtrainiert wird. Zumal gleich danach auch die deutschen U-20-Meisterschaften anstehen.
Für den Teenager ist das aber Belohnung statt Bestrafung. "Es fällt mir nicht schwer, denn ich liebe meinen Sport", versichert sie. Auch auf Disko- und Freibadbesuche oder ausgiebiges Shoppen verzichtet sie gern, wenn es der Form schaden könnte.
Killing, der eigens dreimal die Woche vom DLV in Mainz nach Wuppertal kommt, nennt erst einmal die 1,85 m als Nahziel. "Die waren in Zweibrücken schon drin, aber ich habe mich über die 1,82 m so gefreut, dass ich etwas die Spannung verloren habe", erzählt Zuber.
Die Freude war verständlich, denn die Wuppertalerin hatte verletzungsbedingt ein hartes Jahr hinter sich. Im Spätsommer 2005 galt sie als Shooting Star unter den jungen deutschen Hochspringerinnen, als sie sich binnen weniger Wochen von 1,74 m auf 1,80 m steigerte. Doch dann erlitt sie eine Nervenzerrung im Fuß und durch die Fehlbelastung einen Ermüdungsbruch. Die Folge: Kein einziger Wettkampf 2006. Erst im Winter deutete sich an, dass es langsam wieder bergauf gehen würde.
"Ich weiß jetzt, wie wichtig die Gesundheit ist und mache sogar Kräftigungsübungen gern", versichert sie. Dass sie "nur" dreimal in der Woche - dafür dann aber jeweils drei Stunden - trainiert, hat sich auch deshalb als günstig erwiesen. "Wir haben gelernt, dass Lindas Körper mit dieser Belastung zurecht kommt", sagt Killing, der die Schraube nicht überdrehen möchte. Gegen einen Leistungssprung wie im Jahr 2005 hätte er aber sicher nichts einzuwenden.