Handball: TV Beyeröhde - Starke Leistung macht Mut
Zweitliga-Schlusslicht TV Beyeröhde bringt den Tabellenführer Bensheim/Auerbach beim 32:37 (18:16) arg in Bedrängnis.
Wuppertal. 50 Minuten lang war der Tabellenletzte TV Beyeröhde gegen den Spitzenreiter HSG Bensheim/Auerbach ein gleichwertiger Gegner, doch zehn Minuten reichten den Gästen, um mit beiden Punkten im Gepäck - sichtlich erleichtert - die Heimreise antreten zu können.
Es waren nicht Fehlleistungen der Wuppertalerinnen, die diese ominöse Zeit zwischen der 32.und 42. Minute bestimmten, in der aus einer 19:17-Führung ein 19:25-Rückstand wurde. Da hagelte es Siebenmeter, garniert mit Zeitstrafen, gegen den TVB, der einmal sogar mit nur drei Feldspielerinnen auf dem Platz stand, aber kurioserweise durch Laura Magelinskas noch einen Treffer markierte. Die beiden Unparteiischen erkannten zwölf Mal auf Strafwurf gegen den TVB und verhängten neun Zeitstrafen, während auf der anderen Seite bei gleichartigen Vergehen gar nicht gepfiffen oder lediglich auf Siebenmeter erkannt wurde.
Die am Ende erfolgreichste Bensheimer Siebenmeter-Schützin Annika Hermenau hätte eigentlich schon in der sechsten Minute Rot sehen müssen. Da hatte sie der glänzend aufgelegten Anna Disselhoff ein "Veilchen" verpasst. "Dass Hermenau da nur eine Zeitstrafe hinnehmen musste, ist ein Witz", waren sich Abteilungsleiter Manfred Osenberg und die zu Boden gestreckte Anna Disselhoff einig.
Das geschah in einer Zeit, in der der TVB die beste Leistung dieser Saison ablieferte und die wie eine Kanonenkugel in den Bensheimer Kreis fliegende nur 1,54 Meter große Mona Butzen wahre Begeisterungsstürme entfachte. Ebenso wie die gesamte Mannschaft, die den mit Nationalspielerinnen gespickten Gästen gehörigen Respekt einflößte und einen Drei-Tore-Rückstand in eine eigene 13:10-Führung verwandelte. Lilla Mozga im Tor steigerte sich zu etlichen Glanzparaden, Ilka Held, Anna Disselhoff und Laura Magelinskas führten die Jung-Talente. Zur Pause sah man erstmals zufriedene Gesichter.
Doch dann brach die Siebenmeter- und Zeitstrafen-Flut über den TVB herein, der unverdrossen, aber zwischenzeitlich erfolglos, weiter kämpfte, insgesamt noch sechs Mal Latte und Pfosten traf. "So kann Beyeröhde noch etwas reißen", lobte Bensheims Trainer Lazar Cojocar, und TVB- Coach Rene Baude bekannte: "Heute konnte ich mit den Leistungen zufrieden sein."