Handball: TV Beyeröhde wie ein Absteiger
Langerfelderinnen unterliegen am Bodensee mit 19:31.
Wuppertal. Spätestens nach der niederschmetternden 19:31-Schlappe in Allensbach und den damit verbundenen 2:10-Punkten zum Saisonstart, sollte der TV Beyeröhde die Vokabel "Abstiegskampf" wieder in seinen Wortschatz aufnehmen.
Aufgrund einer desolaten Leistung mit nur ganz wenigen Lichtblicken (Mandy und Sandra Münch, Stella Kramer und Angelika Bensch) bescherten die Beyeröhderinnen den Gastgebern in der Riesenberg-Sporthalle den ersten Heimsieg, und TVB-Trainer Peter Brixner und Manager Manfred Osenberg einen Riesenberg Sorgen.
"Wollen einige und können nicht, oder können, aber wollen einige nicht?", sinnierte Brixner noch lange nach dem Spiel, in dem die Mannschaft trotz umfassender Vorbereitung (im DHB-Luxusbus wurden die Spielerinnen per DVD bei der 600 Kilometer langen Anreise an den Bodensee noch einmal auf den Gegner eingestimmt) nichts von den erteilten Ratschlägen umsetzte.
So wurde gleich zu Beginn überhastet und unkonzentriert abgeschlossen und bei Kontern nicht schnell genug zurück gelaufen, so dass der Gegner unbehelligt zu seinen Treffern kam.
Gleiches gilt auch für die von der Mannschaft gewünschten 6:0-Deckungs-Variante, die jedoch nur so gut wie die Spielerinnen ist, die sie praktizieren. Und die waren, vornehmlich im erfahrenen Mittelblock, alles andere als widerstandsfähig. Deutliches Indiz hierfür sind die neun Treffer, die die Allensbachs Kreisläuferin, die robuste Barbara Harter, erzielte.
Weil die im ersten Durchgang eingesetzte Linda Martin bei weitem nicht an ihre Leistungen aus dem Pokalspiel gegen Leverkusen anknüpfte, landete nahezu jeder Wurf im Beyeröhder Netz. Schon früh gerieten die Gäste deutlich in Rückstand. Obwohl vornehmlich Mandy Münch versuchte, Struktur ins Beyeröhder Spiel zu bringen, wurden die Allensbacherinnen immer sicherer und ließen nie Zweifel an ihrem Sieg aufkommen.
Dass durch Anna Disselhoff zwei und Kapitän Ilka Held ein Siebenmeter verworfen wurde, verdeutlicht zusätzlich die enttäuschende Leistung des Bundesliga-Absteigers, der bisweilen die einfachsten Tugenden wie Passen und Fangen nur unzureichend beherrschte. Dass Sandra Münch (17) die weiteren drei Siebenmeter sicher verwandelte, änderte jedoch ebenso wenig an der deprimierenden Pleite wie die Tatsache, dass ab der 31. Minute Tini Herrmann im Tor wenigstens einige Bälle abwehrte.
Trübe November-Stimmung herrscht übrigens auch bei dem Beyeröhder-Ex-Trainer Dieter Trippen, der am vergangenen Freitag beim BVB Borussia Dortmund beurlaubt wurde.