Handball-Verbandsliga: LTV im Derby zu wechselhaft
CTG gewinnt in Heckinghausen in letzter Minute mit 21:20.
Wuppertal. Das mit Spannung erwartete vierte Derby zwischen dem LTV Wuppertal und der Cronenberger TG endete wieder mit einem 21:20 (13:11)-Auswärtssieg für die Cronenberger.
300 Zuschauer erlebten nach einer Schweigeminute für die am Freitag tödlich verunglückten Bundesliga-Schiedsrichter Bernd und Reiner Methe ein Derby mit vielen Höhen und Tiefen auf beiden Seiten. Die CTG ergriff zu Beginn die Initiative. Über 4:1 zogen die Cronenberger auf 8:4 (13.) davon. Jens Neumann war im Duett mit Daniel Hofer vom Kreis erneut auffälligster Spieler.
Als LTV-Trainer Wollny dann den zweiten Torwart Philipp Bamidele einfach nur aufstehen ließ, ohne ihn einwechseln zu wollen, besann sich der bis dahin unglücklich agierende Alex Kämper auf sein Können und steigerte sich im Tor. Ivo Maly und der leichtfüßige Nino Nigro glichen in dieser Phase zum 8:8 aus. Das musste selbst CTG-Urgestein Paul Bungart neidlos anerkennen, der aus Shanghai kommend, sicher die längste Anreise hatte. Da der LTV nicht nachlegen konnte und sich in Einzelaktionen verzettelte, konnten die gefälliger aufspielenden Cronenberger zur Pause wieder auf 13:11 vorlegen.
Nach dem Wechsel gelang der CTG zwar noch das 14:11, dann begann aber eine Phase des Spiels, an die selbst altgediente LTV-Handballer so wohl selten gesehen hatten. Als Hallensprecher und Pyrotechniker Gunter Lietz (69) mit einem Feuerwerk der Anfeuerung das Publikum wie eine Wand hinter den LTV brachte, zog dieser mit klugem Spiel davon und mit 16:15 in Führung.
Dann jedoch dauerte es geschlagene 13 Minuten, ehe eine Mannschaft wieder ein Tor erzielte, die CTG schaffte in 18 Minuten nur zwei Treffer. Selbst Ex-LTV-Vereinswirtin Tina Beuth (82 Jahre, Motto: Rot und Weiß wie lieb ich dich) rieb sich verwundert die Augen.
Die Schlussphase wurde von Spannung pur geprägt. Marcel Kirschner bei der CTG präsentierte sich mit starken Paraden, während Alex Kämper zum Schluss wieder an Spannung nachließ und bittere Tore von Tobias Märtsching und einen kuriosen Gewaltwurf von Florian Hadamek aus ganz spitzem Winkel passieren lassen musste.
Mit seinem ersten und einzigen Tor erzielte Hadamek den 21:20-Endstand. So etwas nennt man effektives Agieren. Die Langerfelder waren konsterniert, und Trainer Stefan Wollny fehlten die Worte, zu sehr hatte ihn der Spielverlauf getroffen. CTG-Coach Norbert Gregorz blickte dagegen mit Freude auf die errungenen Punkte.