Hellas verspielt Endrundenplatz, SV Bayer atmet auf
Qualifikationsturnier: Beyenburg und Heckinghausen souverän, Jugos und besonders Bayer machen es spannend.
Während in früheren Jahren die meisten Spiele auf der Zielgeraden des Kreisliga-Qualifikationsturniers eher so dahinplätscherten, führten diesmal die beiden letzten Partien der Gruppe 4 zu einem wahren Herzschlagfinale. Hellas Wuppertal gegen Breite Burschen und der FC 1919 gegen den Gruppenfavoriten Bayer Wuppertal sorgten für Hochspannung. Die Kicker von Hellas Wuppertal hatten bis dahin den FC 1919 4:1 und den Favoriten Bayer mit 4:3 geschlagen. Gegen die punktlosen Breiten Burschen erwarteten alle einen Sieg und die Teilnahme am Endturnier wäre „geritzt“ gewesen.
Doch die Schützlinge des ehemaligen Bundesligacracks Minas Hantzidis hatten die Rechnung ohne die gelbgrünen Burschen gemacht. Die lagen nämlich nach kurzer Zeit 3:0 vorne, und es gelang Hellas nur noch die Ergebniskosmetik zum 2:3. Der SV Bayer, der seinen Zugang Tristan Wirtz früh durch eine böse Schnittverletzung oberhalb des Knies verloren hatte (er war in die Metallverstrebung der Bande geknallt), witterte wieder Morgenluft. „Mit zwei Toren Unterschied müssen wir gewinnen, dann sind wir Erster“, war die Parole von Trainer Sascha Schulz. Doch den ersten Treffer erzielten die 1919er gegen den vorher und nachher überragend haltenden Bayer-Keeper Marcel Röhr. Dass es am Ende durch Tore von Kleinschmidt, Omerovic und Bohlke doch noch 3:1 für das Bayer-Team hieß und das den Gruppensieg bedeutete, ließ ganze Felsbrocken von Sascha Schulzens Herz rumpeln. Die Hellas- Kicker durchlitten Wechselbäder der Gefühle. Doch am Kältesten blieb Minas Hantzidis. „Das war kein Pech, sondern Unvermögen“, war der leidenschaftslose Kommentar des einstigen griechischen Nationalspielers.
Ansonsten lief es eher unspektakulär ab: Kreisliga-B-Spitzenreiter SV Heckinghausen mit seinem gewieften Spielertrainer Jean Baumgarten ließ nichts anbrennen, schlug gleich zum Auftakt Trabzonspor 2:1, später dann den TFC mit 3:0 und auch die die Wichlinghauser Kickers ebenfalls mit 3:0 und zog mit optimalen neun Punkten in die Endrunde ein. Die Wichlinghauser Kickers, ein C-Kreisligist und Neuling bei den Stadtmeisterschaften setzte in Trikots mit Telekom-Werbung und mit seinem 5:2 gegen den TFC ein dickes Ausrufezeichen. Dass die rotblauen Hemden bei einigen Schwergewichten mehr als stramm saßen, änderte nichts an den fußballerischen Qualitäten.
In der Gruppe 2 ging es bisweilen etwas nickelig zu. Da waren die Schiedsrichter schon mal gefragt, doch am Ende hatte der FK Jugoslavija verdient mit sieben Punkten die Nase vorn. In der Gruppe 3 setzte sich der TSV Beyenburg recht souverän durch. Luciano Velardi, der torhungrige Oliver Czempiel und der ewig junge Oliver Knop (39), dazu der zwei Meter lange Marvin Hinze im Tor, das sind schon Pfunde mit denen Trainer Michele Velardi wuchern kann und tat. Für die Gruppenphase am Sonntag war Trainer Michele Velardi guten Mutes. „Das ist die ausgeglichenste Gruppe. Da ist auch für uns was drin.“
Wie schon erwähnt, hatte das junge Schiedsrichter-Quartett Franziska Hau, Maurice Wilke, Philipp Heuser und Maximilian Ceiler in Gruppe 2 ein paar Mal Anlass zu strengeren Maßnahmen, doch dank klarer An- und Körpersprache der vier Unparteiischen hatten sich die Gemüter schnell wieder beruhigt. Beste Schützen des Qualiturniers waren Jugos Neuzugang Mirza Mujkanovic und Heckinghausens Jean Baumgarten mit jeweils vier Treffern.