Wer setzt sich die Hallen-Krone auf?
Der Wuppertaler SV ist Favorit, die beiden Oberligisten Cronenberg und Vohwinkel sind die größten Herausforderer. Das Turnier in der Uni-Halle verspricht Spannung.
Alle wollen ihre besten Hallenfußballer aufs Feld schicken, wenn am Sonntag in der Uni-Halle zum 31. Mal der Stadtmeister ausgespielt wird. Insofern dürfen sich auch die großen Vier — allen voran Regionalligist Wuppertaler SV, die Oberligisten Cronenberg und Vohwinkel sowie der schon vierfache Sieger TSV Ronsdorf — als Köpfe der Vorrundengruppen auf Gegenwehr einstellen. Zumal der Kunstrasen eher Fehler verzeiht, weil er das Spiel etwas langsamer macht. Natürlich ist das Quartett erster Anwärter aufs Halbfinale, wo es — sollten alle ihre Vorrundengruppen und anschließend ihre Viertelfinalspiele gewinnen — zu einem Aufeinandertreffen der Oberligisten kommen würde.
In Gruppe A muss sich der von Kapitän Gaetano Manno angeführte WSV neben einem Qualifikanten (möglich wären etwas der FC 1919 oder der SV Bayer) noch mit Kreisliga-Spitzenreiter SC Sonnborn und Bezirksligist TSV Union auseinandersetzen. „Auf das Spiel gegen den WSV freue ich mich besonders“, sagt Sonnborns Trainer Patrick Stroms, der mit WSV-Kollege Stefan Vollmerhausen eine langjährige Freundschaft pflegt. Erstmals will er Zugang Phil Eilenberger (ASV Mettmann) einsetzen, dämpft aber nach dem Sieg beim Südhöhenturnier die Erwartungen. Das gilt auch für Rolf Duhr vom TSV Union, den die Sonnborner auf den Südhöhen erst nach Elfmeterschießen ausgeschaltet hatten. Er freut sich, dass es in der Uni-Halle die Chance zur Revanche gibt und natürlich — „wie alle meine Jungs“, auf das Spiel gegen den WSV. Dort war er viele Jahre Jugendleiter. Viele Bekannte aus dem Fußball wiederzutreffen, das sei ohnehin das Besondere an diesem Turnier, so Duhr. Besonders hebt er seine Weggefährten Kalla Zorr und Rolf Szymanski hervor, die mit Vohwinkel bei der Organisation des Turniers einen tollen Job machten.
Einen tollen Job wollen die „Füchse“ laut Trainer Marc Bach auch mal wieder sportlich in der Uni-Halle machen, nachdem man in den vergangenen beiden Jahren jeweils im Viertelfinale ausgeschieden war. Beide Male gegen den ASV, auf den man bereits in der Gruppe trifft. Die Mannschaft von Gelben Sprung dürfte allerdings mit der aus dem Vorjahr nicht zu vergleichen sein. Wie berichtet, wäre der neue Trainer Jürgen von der Horst froh, wenn er nicht wieder vorwiegend auf Spieler aus der Zweiten zurückgreifen müssten. Die hatten auf dem Südhöhen-Turnier Flagge für den ASV gezeigt, sportlich allerdings Prügel bezogen. Mit Issa Issa hätte der ASV einen Hallenstar. Dessen Einsatz ist aber aufgrund von Knieproblemen sehr fraglich.
Neben einem weiteren Kreisliga-Qualifikanten (Heckinghausen, TFC?) ist das Überraschungsteam von BV 85 Azadi der Vierte im Bunde. Der Kreisliga-A-Aufsteiger von Trainer Halil Erdem hat nach der starken Hinrunde Lust auf die Uni-Halle. Schon seit drei Wochen trainiere man in der Halle“, so Geschäftsführer Gökhan Güner. Top-Favorit bleibt Vohwinkel. Bis auf seine drei Japaner, die bis 12. Januar Heimaturlaub haben und Benni Cansiz, der nach seiner Schambeinentzündung die Halle noch auslässt, will Bach alles einsetzen, was Rang und Namen hat, „klein und wendig ist“. Namen wie Martin Lyttek, Andy Seemann, Dominik Heinen, Toni Zupo oder Dustin Kinkler bürgen für Qualität.
Am ausgeglichensten dürfte die Gruppe C sein, wo die Südhöhenteams von TSV Ronsdorf, Jägerhaus-Linde und SSV Germania aufeinandertreffen und wohl durch einen starken Qualifikanten wie Beyenburg oder Sudberg ergänzt werden. TSV-Trainer Daniel Meike kann auf gute Hallenspieler wie Zugang Marc Morsbach, Lukas Reinarz, Dennis Levering oder Daniel Gordzielik zurückgreifen, Linde unter Trainer Carsten Tracogna wird bemüht sein, den schwachen Eindruck vom Südhöhenturnier zu korrigieren. Nicht zu unterschätzen ist der SSV Germania, der für die Kreisliga-Rückrunde aufgerüstet hat (siehe Meldung in der Randspalte). Von den Neuen will Trainer Björn Björn Orlando Paulo und Pascal Glittenberg einsetzen.
Am Minimalziel Halbfinale lässt in der vermeintlich einfachsten Gruppe D Cronenbergs Trainer Peter Radojewski keinen Zweifel. „Dafür werde ich die stärkste Mannschaft aufbieten“, verspricht Radojewski und nennt Namen wie Marvin Mühlhause, Shuhai Matsuyama, Tim Schättler, Kabiru Mohammed Jens Perne und den jungen Furkan Er, Torschützenkönig auf den Südhöhenturnier. Trainer Krzysztof Benedyk von Bezirksliga-Schlusslicht Grün-Weiß weiß dagegen noch gar nicht, wen er aufbieten kann. Altstar Jean Louis Tavarez schont er lieber für die Meisterschaft, setzt wohl wieder auf viele A-Jugendliche.
Daniel Varveri, Trainer des Kreisliga-A-Zweiten Sportfreunde Dönberg kann auf ein eingespieltes Team bauen. „Wir möchten uns als Team und als Einheit gut präsentieren und die tolle Kulisse genießen“, sagt er. Die Dönberger hoffen natürlich auch wieder auf lautstarke Unterstützung aus dem eigenen Fanblock. Verzichten muss Varveri künftig allerdings auf Leistungsträger Mirza Mujkanovic, der zum FK Jugoslavija zurückkehrt.
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