Im Becken statt auf der Couch
269 Sportler aus zehn Vereinen nehmen an der zweiten Stadt-Meisterschaft teil.
Wupertal. Die nach der Wiedereröffnung der sanierten Schwimmoper 2010 vom Schwimmverband Wuppertal ins Leben gerufenen Stadtmeisterschaften haben sich schon bei der zweiten Auflage als voller Erfolg für den Schwimmsport im Tal erwiesen. 269 Aktive aus zehn Vereinen sorgten auf dem Johannisberg für eine tolle Stimmung und zeigten im letzten Wettkampf dieses Jahres noch einmal ansehnliche Leistungen. Daran waren nicht nur allein die im Schwimmleistungszentrum Küllenhahn trainierenden leistungsorientierten Vereine beteiligt. Auch die sonst eher in der zweiten Reihe stehenden Clubs, wenn es um Meisterschaftsehren geht, trugen ihren Teil dazu bei, dass die Stadtmeisterschaften 2011 zu einer runden Sache wurden.
„Hier wurde das gesamte Spektrum des Wuppertaler Schwimmsports sichtbar, womit es sich als richtig erwiesen hat, in unserer Stadt wieder Stadtmeisterschaften durchzuführen“, sagte Detlef Besenbruch vom Ausrichter ASV und freute sich über die gute Resonanz dieses Wettkampfs. Der Schwimmsport-Koordinator der Stadt Wuppertal, Ralf Beckmann, sieht sogar noch Möglichkeiten, die Stadtmeisterschaften auszuweiten.
„Nicht nur die Schwimmer, auch Wasserballer und Taucher sollten künftig hier starten, dann hätten wir spartenübergreifend alle schwimmsporttreibenden Wuppertaler bei einer einzigen Veranstaltung einmal vereint“, sagte Beckmann. Wie wichtig zumindest die Schwimmer die Stadtmeisterschaften nehmen, war daran abzulesen, dass mit Ausnahme des WM-Dritten von Shanghai, Christian vom Lehn, der wegen eines Wettkampfes in den USA nicht in der Schwimmoper starten konnte, alle Kadersportler des SV Bayer sich nicht zu schade waren, an diesem Wettkampf teilzunehmen.
„Für mich ist es selbstverständlich, hier zu schwimmen, das bin ich schon allein meinem Club schuldig. Gerade für die Jüngsten ist es schön, wenn sie einmal bei einem Wettkampf zusammen mit uns schwimmen können, das wird sie bestimmt zusätzlich motivieren“, sagte die 17-fache Deutsche Meisterin Sarah Poewe. Die dreifache Olympia-Teilnehmerin, die 2012 in London ihre vierten Olympischen Spiele anvisiert, ließ es sich auch nicht nehmen, einige Siegerehrungen durchzuführen. Die besonders von den jüngsten Schwimmern gewonnenen Medaillen erstrahlten doppelt schön, als sie von der Top-Schwimmerin um den Hals gelegt wurden.
Die 28-Jährige sprang bei den Stadtmeisterschaften aber auch selbst ins Becken. Über 100 m Lagen wurde sie in der Altersklasse 1993 und älter Wuppertaler Stadtmeisterin, ein Titel, der ihr in ihrer langen Karriere noch gefehlt hat.
Freude hatten auch die schon international eingesetzten Max Mral und Lukas Nattmann. „Es ist schön zu sehen, wie sich die Kinder freuen, wenn wir dabei sind. Dann macht es auch uns Spaß, hier zu schwimmen“, sagte Nattmann. Eine Teilnahme stand auch für Mral nie zur Diskussion. „Zum Jahresabschluss ist das noch einmal ein schöner Wettkampf. Übrigens bin ich auch viel lieber in der Schwimmhalle, als dass ich zu Hause auf der Couch sitze“, sagte Mral. Dass die bei den Stadtmeisterschaften von den Stars erzielten Zeiten eher Nebensache waren, spielte keine große Rolle. „Es ist aber nicht so, dass wir hier nur gebadet haben. Wir haben die Sache doch schon ernst genommen“, sagte Mral.
Eine Bildergalerie zur Stadtmeisterschaft gibt es im Internet unter:
www.wz-wuppertal.de