Fußball-Bezirksliga Im Südhöhen-Duell hat Ronsdorf den längeren Atem

Wuppertal · Germania hält beim 3:1 gegen den Top-Bezirksligisten lange dagegen. Bayer landet den zweiten 3:0-Sieg in Folge. Partie des SC Sonnborn gegen Frintrop wurde wegen Coronafalls beim Gegner abgesagt.

Ronsdorfs marco Fuhrmann gewinnt hier das Kopfballduell gegen SSV-Kapitän Jannick Weitzel.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Ein attraktives und gutklassiges Bezirksliga-Derby auf dem Freudenberg konnte der TSV Ronsdorf am Sonntag im Schlussspurt mit 3:1 (0:0) gegen Gastgeber SSV Germania Wuppertal für sich entscheiden und sich in der Tabellenspitze etablieren. Die Germanen hatten sich mutig und engagiert präsentiert und dem Favoriten bis zum Schluss Paroli gebote. Mit ausschlaggebend für dessen Sieg war dann der breite Kader der Gäste, die in der zweiten Halbzeit noch vier Offensivkräfte nachlegen konnten.

Trotz nervösen Beginns auf beiden Seiten sorgte ein strammer Schuss des starken TSV-Innenverteidigers Johannes Frey, der nur Zentimeter über die Torlatte strich, für den ersten Aufreger, gefolgt von einem Freistoß von Germanias Marvin Mühlhause und einer Soloaktion von Jonas Baier. Beide setzten wie Christian David und Michael Wiesiolek im Verlauf des Spiels häufig Offensivakzente bei den Gastgebern. Ansonsten standen beide Mannschaften gut in der Defensive. Erst kurz vor der Halbzeitpause wurde es turbulent vor dem Tor von Justin Herkenrath: der bärenstarke Kai Miltenberger hatte auf Frey geflankt, der mit dem Kopf für den fleißigen Marco Fuhrmann auflegte. Herkenrath lenkte dessen Schuss zur Ecke, die fast zum 0:1 geführt hätte. Doch sowohl Miltenbergers als auch Freys Kopfball prallten vom Innenpfosten zurück ins Feld (44.).

Kurz nach Wiederanpfiff war es dann soweit: der emsige und pfeilschnelle Germano Bonanno behielt im Strafraum die Übersicht und vollstreckte zur Ronsdorfer Führung (47.). TSV-Trainer Denis Levering hatte nach der Pause mit Kevin Engels und Lukas Reinartz zwei Stürmer für zwei Mittelfeldakteure gebracht, um den Druck auf die Gastgeber zu verstärken. Doch auch nach dem Rückstand agierten die Germanen diszipliniert und drängten auf den Ausgleich. In der 61. Minute konnte Frey noch gegen Mühlhause klären, doch zehn Minuten später war auch Torwart Bastian Kuhnke geschlagen: Mühlhause kombinierte mit Pascal Glittenberg, der den freistehenden Mario Filai bediente. Filai knallte den Ball unter die Latte – 1:1. In dieser Phase verpasste es die Heimelf nachzulegen. Levering reagierte erneut, brachte Leon Brieda und Pascal Homberg, der sich mit einem glänzenden Zuspiel auf Tarik Makkaoui einführte. Dessen Pass nahm Engels direkt ab und spitzelte das Spielgerät ins kurze Eck (80.). Sechs Minuten später fiel vor 100 Zuschauern die Entscheidung. Von der Horst traf  aus zwölf Metern in den Winkel schoss. „Es wäre mehr drin gewesen, aber wir waren vor dem Tor zu harmlos“, ärgerte sich Germania-Trainer Damian Shary. Levering lobte den mutigen Auftritt der Germanen, sprach aber von einem verdienten Sieg seiner Mannschaft.

Germania: Herkenrath, Alijevic, Glittenberg, Rehermann, Weitzel, Schumann, Baier, Filai, David, Mühhause, Wiesiolek (54. Pagel).

TSV: Kuhnke, Bente (46. Engels), Miltenberger, Frey, von der Horst, Langels, Palsbroecker (72. Homberg), Makkaoui, Fuhrmann, Graziano (46. Reinartz), Bonanno (72. Brieda).

Während das Heimspiel des SC Sonnborn gegen den Mitkonkurrenten SC Frintrop aus Coronagründen beim Gegner abgesagt wurde, konnte der SV Bayer Wuppertal seinen Positivtrend fortsetzen.

SV Bayer Wuppertal – SSVg Velbert U23 3:0 (1:0). Nach dem 3:0 im Derby gegen den SC Sonnborn legte der SV Bayer Wuppertal gegen die Zweitvertretung der SSVg Velbert nach und manifestierte den Mittelfeldplatz durch einen verdienten 3:0 (1:0)-Erfolg. Die erste Halbzeit plätscherte vor sich hin, viel Mittelfeldgeplänkel und keine Torchancen beherrschten die Szenerie in der Rutenbeck. Nur einmal musste sich Bayer-Keeper Pascal Peinecke strecken, als er eine 1:1-Situation entschärfte (25.). Quasi mit dem Pausenpfiff bestrafte Sebastian Schröder eine Unachtsamkeit des Velberter Schlussmanns zum 1:0. Auch nach der Pause tat sich in den Strafräumen nicht viel. Und dennoch präsentierte sich die Heimelf äußerst effektiv, nachdem Andreas Seemann kurz nach Wiederanpfiff knapp gescheitert war. Martin Lyttek bediente in der 75. Minute Ans Al Khalil, der das Leder über seinen Gegenspieler hob und anschließend zum 2:0 einschoss. Der für Niklas Nauß in der 58. Minute eingewechselte Berkan Uslu passte in der Nachspielzeit nach einem Ballgewinn Schröders in der eigenen Hälfte unwiderstehlich auf Ans Al Khalil, der Velberts Keeper ausspielte und zum 3:0 einschob.