Fußball-Regionalliga WSV: Null Zuschauer und null Tore

Wuppertal · Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV muss sich im Geister-Heimspiel gegen den stark auftretenden SV Rödinghausen mit einem 0:0 begnügen und ist noch seit drei Spielen ungeschlagen.

Die Abwehrmauer des WSV hielt auch gegen Rödinghausen dicht. Den Wuppertaler gelang allerdings auch kein eigenes Tor.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Auch das cornabedingte Fehlen von Zuschauern hat Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV in seinem aktuellen Lauf nur teilweise stoppen können. Mit 0:0 blieb die Mannschaft von Trainer Alexander Voigt am Samstag im Geisterspiel im Stadion am Zoo gegen den SV Rödinghausen zum dritten Mal in Folge ungeschlagen, konnten gegen einen guten Gegner allerdings nicht ganz an die starken Leistungen von den Siegen gegen Oberhausen und Schalke anknüpfen. Mit jetzt zwölf Punkten kletterten die Wuppertaler vorläufig auf Platz sieben, gehören allerdings zu den wenigen Teams, die bisher alle neun Spiele absolvieren konnten.

Voigt setzte auf die fast identische Startelf wie bei den jüngsten Erfolgen gegen Oberhausen und auf Schalke. Lediglich Innenverteidiger Noah Salau musste passen, leidet an Magen-Darm-Beschwerden und war deshalb gar nicht im Kader. Für ihn spielte Kevin Pytlik, der eigentlich auch für die Position vorgesehen ist, zwischendurch aber ebenfalls krank gewesen war und von Salau hervorragend vertreten wurde.Um es vorwegzunehmen: Pytlik kassierte zwar früh eine Gelbe Karte, machte aber ein starkes Spiel, und trug dazu bei, dass der WSV im zweiten Heimspiel hintereinander ohne Gegentreffer blieb. 14 Gegentreffer nach sechs Spielen, nur eines aus den vergangenen drei Spielen, da zeigt die Entwicklung in die richtige Richtung, wie auch Trainer Alexander Voigt nachher hervorhob.

Bei Rödinghausen saß Ex-WSVer Enzo Wirtz, der bisher alle Spiele mitgemacht, aber noch nicht getroffen hat, zunächst auf der Bank.

Der WSV kam wie schon häufiger nicht gut ins Spiel, was sicher auch am starken Gegner lag. Das zog sich diesmal allerdings die gesamte erste Halbzeit durch. Rödinghausen bestimmte die Partie, wirkte giftiger und gefährlicher, der WSV kam überhaupt nicht in den Rhythmus. Zwei Pforstentreffer, zig Freistöße, ein Eckenverhältnis von 5:2 sowie fünf gelbe Karten auf WSV-Seite konnte Rödinghausen bis zur Pause verzeichnen. Die Gastgeber konnten nur ein, zweimal überhaupt in die Nähe von Chancen kommen. Rödinghausens Torwart Jan Schönwälder blieb fast beschäftigungslos, während Daniel Szczepankiewicz auf Wuppertaler Seite mehrfach im Brennpunkt stand. Er zeigte einige Schwächen beim Herauslaufen bei Standards und hatte Glück, dass seine Vorderleute das ausbügeln konnten. Die beste Nachricht für den WSV zur Pause: Es stand noch 0:0.

Alexander Voigt reagierte, brachte mit Studtrucker und Saric für die im Angriff bis dahin kaum zum Zug gekommenen Marzullo und Ametov zwei frische Offensivkräfte, stellte hinten auf Dreierkette um. Der größte Unterschied war, dass die Gastgeber nun ganz anders und viel aggressiver in die Zweikämpfe gingen, viel früher störten. Die erste Chance ließ auch nicht lange auf sich warten. Nach einem von Tjorben Uphoff mit einem langen Ball eingeleiteten schönen Spielzug scheitere Tolga Cokkosan an Torwart Jan Schönwälder, der dann Ball noch an die Latte lenken konnte. Gleich danach traf Marvin Studtrucker auf Zuspiel von Daniel nach schönem Solo nur das Außennetz. Wieder Studtrucker prüfte nach einer halben Stunde erneut Schönwälder, der klasse parierte, beim Nachschuss von Semir Saric aber Glück hatte, dass Saric der Ball etwas abrutschte.

Leider konnte der WSV den Schwung nicht durchhalten. Rödinghausen wechselte ebenfalls mehrfach, konnte das Spielgeschehen wieder häufiger in die gegnerische Spielhälfte verlagern und wollte hier erkennbar auch als Sieger vom Platz gehen. Der WSV hatte nun noch eine gute Chance, als der eingewechselte Joey Müller kurz vor Schluss dynamisch mit nach vorn stürmte, von Marco Knögs bedient wurde und mit einem schönen Kopfball an Schönwälder scheiterte. „Da können wir dann auch verlieren“, räumte Rödinghausens Trainer Nils Drube nachher ein, war mit dem Auftritt seiner Mannschaft aber ansonsten sehr einverstanden. „Wir haben uns lediglich nicht mit einem Tor belohnen können“, sagte er. Im Endeffekt war das Unentschieden wohl gerecht.

Für beide Teams geht es bereits am Mittwoch weiter. Für Rödinghausen gegen Aachen, dessen Wuppertaler Trainer Stefan Vollmerhausen zu den wenigen zugelassenen Zuschauern im Stadion am Zoo (nur Medienvertreter und Ehrenamtliche) gehörte. Der WSV reist zum SV Bergisch-Gladbach, der an diesem Samstag spielfrei war.