Sportler der Woche Marco Königs Volltreffer für den Wuppertaler SV
Wuppertal · Der Solinger traf in fünf Einsätzen schon drei Mal für den Regionalligisten und fühlt sich hier pudelwohl.
Unter der Rubrik „Abstaubertor“, wird das 1:0 von Marco Königs im Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen in mancher Statistik geführt, weil der Ball dem WSV-Stürmer zuvor vor die Füße geprallt war. Dieser etwas despektierliche Fachbegriff wird der Situation, in der Königs den Ball verwandelte, allerdings nicht gerecht: Zwei Oberhausener stürzen auf ihn zu, auch der Torwart versucht auf der Linie noch das Schlimmste zu verhindern, doch der WSV-Mittelstürmer nutzt den Sekundenbruchteil, den er als Vorteil hat, um das Leder ohne zu Zögern aber dennoch gezielt und hoch in die Maschen zu donnern. Volltreffer!
Volltreffer, das kann man nach inzwischen fünf Spielen, die der 1,89 Meter große und dennoch bewegliche und technisch beschlagene Stürmer für den Regionalligisten gemacht hat, auch zu seiner Verpflichtung sagen. Der Treffer gegen Oberhausen war bereits sein dritter bei erst 369 Einsatzminuten. Keine schlechte Quote - und drei Mal war es das 1:0, was gegen Oberhausen allerdings erstmals zum Dreier reichte. „Wenn ein Stürmer wie Marco zu haben ist, der noch dazu direkt in der Nachbarschaft in Solingen wohnt, dann muss man es versuchen“, sagt der Sportliche Leiter Stephan Küster, der Königs noch aus dessen Münsteraner Zeiten 2012/13 kennt.
Für Königs, der in der Jugend von Fortuna Düsseldorf groß geworden ist, hatte danach ein Weg durch Deutschland begonnen. Wiesbaden, Regensburg, Fortuna Köln, Würzburger Kickers, Hansa Rostock und zuletzt noch einmal ein halbes Jahr in Münster lauteten die Stationen. Als dort im Sommer Schluss war, hatte er seiner Lebensgefährtin, die ebenfalls aus Solingen kommt, versprochen, dass es jetzt nicht mehr weit fortgehen soll. Auch das sprach für den Wuppertaler SV, wo Stephan Küsters alle Hebel in Bewegung setzte, um die Verpflichtung möglich zu machen. „Es hat gepasst, ich bin sehr glücklich, dass ich hier bin. Die Mannschaft hat mich toll aufgenommen“, sagt Marco Königs, für den es nun keine 20 Minuten aus Solingen zum Training sind. Seine Lebensgefährtin hat er vor zwei Monaten geheiratet. Zum privaten Glück soll nun auch das sportliche kommen. „Ich glaube, wir haben eine gute Mannschaft. Gegen Oberhausen hatten wir super Passagen drin und haben auch nach hinten gut gestanden“, sagt Königs.
Für Trainer Alexander Voigt ist er schon ein ganz wichtiger Bestandteil des Teams. „Marco ist nicht nur einer, der torgefährlich ist, sondern defensiv auch viel wegholt und gut gegen den Ball arbeitet. Außerdem ist es jemand, der den Mund aufmacht, davon haben wir nicht so viele,“ so Voigt. Mit seinem extrovertierten Jubel nach dem 1:0 gegen Oberhausen hatte Königs die ganze Mannschaft und natürlich auch das Publikum mitgerissen.
„Ich bin noch nicht bei 100 Prozent, aber ich merke langsam, wie die Kraft zurückkommt“, sagt Königs, der praktisch keine Vorbereitung gehabt hatte. So hat er sich auch für Schalke am Samstag viel vorgenommen. „Gegen eine zweite Mannschaft ist es immer schwierig, da weiß man nie, was kommt. Aber wir haben ja noch etwas gutzumachen“, meint er im Rückblick auf die Niederlagen gegen Düsseldof II und Gladbach II verschmitzt. Vom Spiel ab 15.30 Uhr berichten wir live im Internet unter