Fußball Das Westduell zweier Enttäuschter

Wuppertal · Wenn am Samstag im Stadion am Zoo das Traditions-Westderby zwischen dem WSV und Rot-Weiß Oberhausen steigt, sind beide Teams unter Druck zu punkten. Mit der bisherigen Ausbeute sind sie hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der WSV will ein anderes Gesicht zeigen als beim 1:5 in Gladbach.

Auch gegen RWO werden die Ränge im Stadion Zoo weitgehend leer bleiben. Nur Dauerkarten sind dabei.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Wuppertaler SV gegen Rot-Weiß Oberhausen - dieses Traditionsduell zweier Westvereine, die sich auch schon mal in höheren Spielklassen bewegt haben, hat auch in der vierten Liga noch Klang. Zumal beide in dieser Saison eine potenziell starke Mannschaft auf den Rasen schicken. Wenn sie am Samstag im Stadion am Zoo um 14 Uhr aufeinandertreffen, ist es aber auch das Spiel zweier Teams, die bisher für ihre Ansprüche deutlich zu wenige Punkte geholt haben. Beim WSV sind es trotz teilweise ordentlicher Auftritte fünf aus sechs Spielen, bei RWO aus bisher fünf gar nur vier, wobei die Kleeblätter auf den ersten Sieg noch warten.

Beide haben vor einer Woche schmerzvolle Niederlagen kassiert - der WSV mit 1:5 in Gladbach, RWO zwar deutlich knapper mit 0:1, das war aber zu Hause gegen den VfB Homberg, einen Gegner der potenziell eher in den unteren Tabellenregionen verortet wird, ebenso enttäuschend. „Wir brauchen mal wieder einen Dreier, auch fürs Selbstvertrauen“, sagt Stephan Küsters, Sportlicher Leiter beim WSV klipp und klar. Trainer Alexander Voigt hatte bereits am Sonntag versprochen, dass gegen Oberhausen eine andere Elf auf dem Platz stehen werde - das meinte er ebenso personell, wie vor allem auch von der Einstellung her, die in Gladbach beileibe nicht schlecht war. Entscheidende Zweikämpfe gerade in der gefährlichen Zone waren allerdings verloren worden. „Jetzt sind die Basics wie Zweikampfstärke, Siegeswille, Kampf und Laufbereitschaft gefragt. Daran haben wir auch in dieser Woche im Training gearbeitet“, sagt Voigt. Die aggressive Gangart bekam unter anderem Stürmer Gianluca Marzullo zu spüren, der am Mittwoch einen ordentlichen Tritt auf den Fuß erhalten hatte, am Donnerstag aber wieder dabei war. Genau wie Verteidiger Kevin Pytlik, der gegen Gladbach nach Krankheit gerade wieder zurück war, in dieser Woche aber zweimal wegen muskulärer Probleme mit dem Training aussetzen musste. „Auch von daher entscheide ich die Aufstellung erst kurzfristig“, sagt Voigt. Klar ist nur, dass die Langzeitverletzten Tim Wendel und Daniel Nesseler fehlen, sowie Isaak Akritidis, der mit der A-Jugend gespielt Schalke gespielt und sich einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen hat.

Ex-Capitano Manno wird
offiziell Chefscout beim WSV

Bei Oberhausen fehlten zuletzt sogar neun Spieler verletzt, wie auch Gaetano Manno beobachten konnte,  der sich das Spiel gegen Homberg angeschaut hatte. Seit  Donnerstag ist der ehemalige WSV-Kapitän, der für die Rot-Blauen schon in den vergangenen Wochen die Gegner beobachtet hatte,  auch offiziell neuer Scout und soll zudem Daniel Grebe bei der Sponsorenpflege helfen. „Ich immer bin ein Fan davon, dass ehemals  verdiente Spieler mit eingebunden werden. Gaetano hat ein gutes Auge für junge Spieler, die wir dann vielleicht eher entdecken als andere“, kommentierte Küsters die offizielle Verpflichtung Mannos. Eine Scoutingabteilung in diesem Sinne habe es zuvor ja nicht gegeben, sie sei aber sehr wichtig, so Küsters.

Manno bedankte sich für das Vertrauen und die Chance, hier wieder ins Fußballgeschäft einsteigen zu können. Ermöglicht habe das auch Friedhelm Runge, der den Verein finanziell stützt.

Auf große Zuschauereinnahmen kann der WSV auch am Samstag noch nicht hoffen. Der Plan, zum Oberhausen-Spiel erstmals auch personalisierte Tageskarten im Internet anzubieten, hat sich zerschlagen, weil erst noch die technischen Voraussetzungen geschaffen werden müssen. So bleibt es bei Dauerkarteninhabern (bisher laut Teammanager Dirk Schneider 650) sowie bis zu 70 ViP-Gästen. Die bisherigen Höchstmarke von 575 Zuschauern gegen Münster dürfte also, wenn überhaupt nur wenig überschritten werden.

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