Interview: Chrischa Hannawald hofft auf das Losglück
Seit fünf Wochen ist Chrischa Hannawald (38) Trainer des Bergischen HC. Nach der Auftaktniederlage in Aue folgten fünf Pflichtspielsiege unter seiner Regie. Am Samstag steht für den BHC das Spitzenspiel beim TV Hüttenberg auf dem Plan.
Herr Hannawald, nach der 26:28-Niederlage gegen Hüttenberg im Februar 2009 titelte die WZ: "BHC schreibt bei sieben Punkten Rückstand den direkten Aufstieg ab". Welche Schlagzeile würden Sie gerne am Montag in der Zeitung lesen?
Hannawald: "BHC meldet sich im Aufstiegsrennen zurück".
Wobei die Zweitliga-Bilanz des BHC gegen Hüttenberg allerdings sehr schlecht ist. Nur ein Sieg und 3:9-Punkte. Zuletzt gegen Frankfurt überraschten Sie den Gegner mit einer sehr offensiven Deckungsvariante. Bedarf es da eines außergewöhnlichen taktischen Schachzugs?
Hannawald: Über solche Serien habe ich mir schon als Spieler keine Gedanken gemacht. Wir haben aus dem Spiel gegen Frankfurt aber mitgenommen, dass wir inzwischen sowohl die 6-0 als auch die 3-2-1 und 3-3 Deckung beherrschen. Das gibt Selbstvertrauen und dadurch sind wir weniger ausrechenbar.
Sie sind im Prinzip auf den Cheftrainerposten gerutscht, weil der BHC keinen Schnellschuss bei der Nachfolge von Raimo Wilde machen wollte. Eigentlich ist Ihr Metier ja vor allem Marketing und Sponsorenakquise. Oder haben Sie inzwischen Blut geleckt im Trainerjob?
Hannawald: Langfristig will ich auch Trainer werden. Die B-Lizenz habe ich bereits, die A-Lizenz will ich demnächst auch noch machen. Aber beim BHC fühle ich mich im organisatorischen und sportlichen Bereich gleichermaßen wohl.
Ist Ihr Vorbild eigentlich Bob Hanning?
Hannawald: Ne, wieso?
Weil er einer der ganz wenigen Torhüter ist, die später auch Erfolg als Trainer hatten.
Hannawald: Aber der hat es inzwischen auch dran gegeben (lacht). Als Spieler war immer Stefan Hecker mein Vorbild. Bei den Trainern könnte ich aber keinen nennen. Ich hatte viele gute. Da kann ich mir von meinen beiden letzten, Michael Roth und Juri Schewzow, genauso Sachen herauspicken, wie von meinen Trainern im Jugendbereich.
Am Sonntag wird das Viertelfinale im DHB-Pokal ausgelost. Irgendwelche Wünsche?
Hannawald: Hauptsache wir bekommen ein Heimspiel. Und dann hauen wir uns voll rein, um das letzte Ticket für das Final Four Turnier in Hamburg zu ergattern.