Interview: Daniela Samulski - „Kampf um Gold wird hart“
Daniela Samulski geht zuversichtlich bei der Schwimm-WM an den Start.
Wuppertal. Für ihren Trainer Henning Lambertz gehört Daniela Samulski bei der Schwimm-WM in Melbourne zu den Leistungsträgern im deutschen Nationalteam. Bei den am Sonntag beginnenden Wettkämpfen in der Rod-Laver-Arena wird die 22-jährige Freistil- und Schmetterlingsspezialistin der SG Bayer Wuppertal/Uerdingen in maximal fünf Wettbewerben an den Start gehen. Das Ziel sind Finalteilnahmen über 50 und 100 m Schmetterling - und mit den Staffeln natürlich Medaillen.
Frau Samulski, ihre erste WM-Teilnahme führte Sie nach Australien. In Sydney 2000 durften Sie bei ihrer ersten Olympia-Teilnahme starten. Welche Erinnerungen verbinden Sie mit dem Land?
Daniela Samulski: Australien ist ein sehr schönes Land. Doch hat mich damals die Situation als 16-Jährige erschlagen. Ich bin über 100 m Schmetterling in Sydney nur 27. geworden. Das sollte diesmal deutlich besser werden.
Wird die Zeit ihres deutschen Rekordes über die 100 m Schmetterling (58,75 Sek., d. Red.) denn für ein Finalteilnahme reichen?
Samulski: Die Chancen sind durchaus vorhanden. Vor zwei Jahren bei der WM in Montreal wäre ich jedenfalls dabei gewesen. In Melbourne möchte ich meine Bestzeit bestätigen und vielleicht noch etwas schneller sein, damit ich mich für die Lagenstaffel qualifizieren kann. Auf die 50 m Schmetterling am Schluss-Wochenende habe ich keinen Schwerpunkt in der Trainingsarbeit gelegt, da ich mich mit Blick auf die Peking-Spiele 2008 schon jetzt ausschließlich auf die olympischen Strecken konzentriere.
Dort gibt es vor allem mit den Freistilstaffeln einiges zu gewinnen, oder?
Samulski: Sicherlich, sowohl über 4 x 100- als auch über 4 x 200-m-Freistil halten die deutschen Schwimmerinnen den Weltrekord. Wenn man sich für eine Staffel qualifiziert, winken Medaillen.
Sie gehörten bei der EM der 4 x 200-m-Freistilstaffel an, die mit Weltrekord Gold gewann. Da dürften erneut Titelträume reifen.
Samulski: Ich bin da etwas vorsichtig. Medaillengewinne dürften für alle Frauen-Staffeln möglich sein. Doch der Kampf um Gold wird verdammt hart sein. Denn die Australierinnen und die USA sind ebenfalls in der Lage, Weltrekord zu schwimmen. Vor allem die Australierinnen werden wohl im eigenen Land über sich hinauswachsen. Das heißt aber nicht, dass wir nicht dagegen halten können. Wir haben eine superstarke Staffel, für die es sich erst einmal zu qualifizierten gilt.
Sie sind als Dritte über 200 m Freistil in der nationalen WM-Qualifikation nicht automatisch gesetzt?
Samulski: Nein, gesetzt sind Vize-Europameisterin Annika Lurz und 100-m-Weltrekordhalterin Britta Steffen. Die beiden verbliebenen freien Plätze werden im Vorlauf ausgeschwommen. Angesichts der hohen Leistungsdichte muss ich schon alles geben.
Wie lautet ihr WM-Wunsch?
Samulski: Ich habe in der Vorbereitung sehr gut trainiert und gehe zuversichtlich an die Aufgaben heran. Deshalb wünsche ich mir vor allem Gesundheit. Denn nur so kann ich auch optimale Leistungen bringen.