Junioren-Handball: Packendes Duell endet 23:23
Der TV Beyeröhde verpasst gegen Spitzenreiter Blomberg den Sieg.
Wuppertal. Jubelnd riss Blombergs Trainer Andre Fuhr (auch Coach des Blomberger Bundesliga-Teams) nach dem Abpfiff die Arme hoch und feierte mit dem deutschen A-Jugendmeister Provital Blomberg-Lippe das 23:23 (11:10) beim TV Beyeröhde. Die rund 350 Zuschauer auf den Rängen spendeten beiden Mannschaften reichlich Applaus für 60 Minuten packende Handball-Unterhaltung.
Bedauern bei den Beyeröhder Mädchen, die im Spitzenspiel Zweiter gegen Erster die meiste Zeit über geführt hatten, teilweise sogar mit vier Treffern. Doch dann mussten sie dem unbändigen Blomberger Einsatzwillen noch Tribut zollen. "Wir haben nie aufgegeben, deshalb ist das Unentschieden nicht unverdient", sagte Fuhr, der stolz darauf hinwies, dass seine Mannschaft jetzt seit zwei Jahren ungeschlagen ist.
Beyeröhdes Trainergespann Niki Münch und Stephan Müller trauerte dagegen den beiden kurz vor Schluss vergebenen Chancen nach, die schließlich den Sieg gekostet hatten. Eine davon vergab unglücklich eine der überragenden Akteurinnen: Rechtsaußen Lotta Lorkowski. Ihrer Bewacherin war sie zuvor ein ums andere Mal entwischt und hatte die starke Blomberger Torhüterin
Nancy Oldenburg sieben Mal mit cleveren Aufsetzern bezwungen. Doch dann parierte Oldenburg den Ball in Kopfhöhe. Schönheitsfehler in einer großartigen Beyeröhder Leistung, bei der Yvonne Scholz mit Klasseparaden (unter anderem zwei gehaltene Siebenmeter) ebenso Glanzlichter setzte wie die brillanten Münch-Zwillinge. Spektakulär wie Sandra Münch einen Ball nach Kempa-Trick mit einem Hechtflug ins Tor bugsierte. Die deckungsstarken Tugba Gürdere, Julia Schindler und Kristin Niggeloh, der drei Treffer aberkannt wurden, setzten ebenfalls Akzente.
Aber es war nicht nur Spielkultur sondern auch bedingungslose Härte, was die intensive Auseinandersetzung bestimmte. Stephan Müller freute sich schon auf die nun fünfwöchige Winterpause: "Dann können wir auch ein paar Verletzungen auskurieren." Was besonders für Sandra Münch galt, die nach etlichen harten Attacken über Schwindelgefühle klagte.