Fußball-Kreisliga Kai Bock rettet Grün-Weiß Sieg im Verfolgerduell – Beyenburg vor der Meisterschaft
Wuppertal · Die Höfen-Elf hat nach dem Derby-Erfolg bei Hellas noch minimale Chancen auf Platz eins in der Wuppertaler Kreisliga A. Beyenburg bleibt nach Kantersieg Spitze.
Hellas Wuppertal - Grün-Weiß Wuppertal 1:2 (0:1). Nach einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang und mit Hilfe seines beinahe unüberwindbaren Torhüters Kai Bock wahrte Grün-Weiß Wuppertal durch einen 2:1 (0:1)-Sieg im Verfolgerfuell bei Hellas eine kleine Chance auf die Meisterschaft. Im Topspiel der Kreisliga A, Gruppe 1, wollte eigentlich Hellas Wuppertal seine letzte Gelegenheit nutzen, nachdem die Mannschaft vor einer Woche gegen Spitzenreiter TSV Beyenburg mit 0:3 gestrauchelt war. Gegen den Tabellenzweiten TuS Grün-Weiß Wuppertal standen die Gastgeber aber vor 150 Zuschauern an der Grundstraße am Ende mit leeren Händen da.
Die Gäste, die ihren Heimplatz Im Höfen gerade mal einen Steinwurf entfernt haben, schienen sich in der ersten Halbzeit nicht der Tragweite des Ausgangs der Partie bewusst zu sein. Ideenlos, uninspiriert und zweikampfschwach überließen sie Hellas Wuppertal nach ausgeglichener Anfangsviertelstunde die Initiative. Christopher Seifer und besonders Ilias Efraimidis sowie Goalgetter Moreno Biba hatten leichtes Spiel gegen die harmlosen Gäste, die bei den wenigen Konterchancen zu schlampig beim letzten Pass agierten. In der Schlussphase der ersten Halbzeit war es einzig Grün-Weiß-Keeper Bock, der Gegenwehr zeigte und seine Mannschaft im Spiel hielt: Efraimidis auf Zuspiel von Seifer kam einen Schritt zu spät (39.), ehe Bock zwei Minuten später gegen Biba rettete und auch den Nachschuss von Efraimidis glänzend abwehrte. Mit dem Halbzeitpfiff klärte Bock abermals gegen Efraimidis. Und auch unmittelbar nach der Halbzeitpause war es Bock, der gegen ideenreichere und motiviertere Gastgeber die Null festhielt. Es kam jedoch, wie es kommen musste: Sergen Isler fand bei einem der ersten durchdachteren Gäste-Angriffe das Loch im Abwehrverbund der Griechen und netzte in der 51. Minute aus 18 Metern zur überraschenden 1:0-Führung für die Grün-Weißen ein. Nur wenige Minuten später hätten Efraimidis und Christos Kesaris bereits zum Ausgleich treffen können, doch der war Biba vorbehalten, der nach einer Stunde durch die Gäste-Abwehr spazierte und auch Bock keine Chance ließ. Das 1:1 schien Signalwirkung zu haben, denn plötzlich kämpften die Gäste mit, erspielten sich Chancen, etwa durch Umut Satilmis (62.) oder den immer stärker auftrumpfenden Pierre Boudeing, der in der 65. Minute das Leder schlitzohrig über Keeper Alexandros Kasanidis, dessen Fußabwehr zu kurz geriet, zur erneuten Führung ins Tor schlenzte. Die Hausherren versuchten in der Schlussphase noch einmal alles, doch weder der aufgerückte Georgios Pedis, noch seine Mitspieler konnten Bock noch einmal überwinden. Selbst bei Siegen gegen Union Wuppertal und Sudberg in den letzten zwei Saisonspielen hätte Grün-Weiß nur noch eine Meisterchance, wenn Spitzenreirer Beyenburg in seinem letzten Spiel am 22. Mai gegen den ASV nicht gewinnt. ryz
TSV Beyenburg - FK Jugoslavija 8:1 (1:0). Der Kantersieg gegen Jugoslavija hat den TSV Beyenburg noch einmal einen großen Schritt näher an die Meisterschaft und damit an die zwei Aufstiegsspiele gegen den SC Velbert II gebracht. Gegen die Gäste vom Opphof sah es im ersten Durchgang dabei aber gar nicht nach dem Kantersieg aus, der es letztendlich wurde. Zwar brachte Niklas Huth (11.) die Hausherren früh in Führung, doch Christian Rüger vom TSV-Trainerteam monierte: „Wir waren in der ersten Hälfte spielerisch teilweise weit hinter unseren Erwartungen, von jedem waren das ein paar Prozent zu wenig." Kurz nach Wiederanpfiff hielt Torhüter Marvin Hinze einmal mehr prächtig, während Marc Schmidts 2:0 (56.) die Gegenwehr der Gäste brach. Schmidt legte noch zwei Treffer (59. und 66.) nach und erzielte damit binnen zehn Minuten einen lupenreinen Hattrick. Gegen das personell aus dem letzten Loch pfeifende Jugoslavija sorgten die weiteren Tore von Moritz Huth (68.), Johannes Fassbender (72. und 77.) und Jonas Klein (89.) für klare Verhältnisse - Hazim Dezic erzielte den Ehrentreffer für Jugoslavija. „Nach den beiden Chancen für Jugoslavija trat genau das ein, was wir in der Pause von den Jungs gefordert haben: Konzentrierte Angriffe bis zum Ende ausspielen, viele Tore erzielen und das Gesicht zeigen, was uns bisher so stark gemacht hat", sagte Rüger. Am kommenden Sonntag sind die Beyenburger (aktuell 49 Punkte) spielfrei, hätten Platz Eins mit einem Sieg im letzten Saisonspiel gegen den ASV Wuppertal (22.Mai) aber sicher, da Grün-Weiß maximal auf 51 Punkte kommen kann.
SV Heckinghausen - SV Jägerhaus-Linde 1:1 (1:0). Keine Frage - an der Widukindstraße ging es im Duell des Viertletzten gegen den Drittletzten um viel, schließlich muss am Saisonende der Drittletzte möglicherweise in eine Abstiegsrelegation. Die Punkteteilung ging letztendlich in einem über weite Strecken ausgeglichenen Spiel in Ordnung, dürfte für die Gäste (18 Spiele, 14 Punkte) aber zu wenig sein. Lindes Teammanager Bernd Beyen sagte: „Wir waren aus meiner Sicht spielbestimmend, holen aber leider nur einen Zähler." Dabei wähnten sich die Gäste nach dem Tor von Maximilian Butzbach (85.) schon auf der Siegerstraße, kassierten nur zwei Minuten später aber noch das 1:1 durch Antonio Scursuni-Cantarella. Kurz darauf schwächten sich die Heckinghauser (19 Spiele, 17 Punkte) noch selbst durch zwei Platzverweise - beide Spieler werden beim letzten Saisonspiel am kommenden Sonntag beim FK Jugoslavija nicht mitwirken können. „Wir wollten uns von Linde absetzen und den Klassenerhalt perfekt machen, das ist nicht gelungen. Es wird am Opphof nicht einfach, wir bleiben aber positiv", sagte SVH-Trainer Mehdi Amouchi.
TSV Union - SSV Sudberg 2:3 (0:1). Erneut hat Union den vorzeitigen Klassenerhalt verpasst und muss möglicherweise in den letzten beiden Spielen (auswärts bei Grün-Weiß und zu Hause gegen Linde) noch punkten, um nicht in die Abstiegsrelegation zu müssen. Gegen den SSV Sudberg kam Ünsal Bayzits Mannschaft nach dem 1:2-Anschlusstreffer (56.) durch Dogan Can immer besser ins Spiel. „Aber: Wenn Du deine Torchancen nicht nutzt, kannst Du kein Spiel gewinnen. Wir schießen einfach zu wenige Tore, das ist unser größtes Problem", sagte Bayzit. Marvin Wolters (31.) und Jakob Merhof (54.) hatten zuvor die aus Sicht von Sven Steup verdiente Führung für den SSV herausgeschossen. „Nach dem 1:2 haben wir uns aber beeindrucken lassen, es war dann ein ungeordnetes Spiel.“ Weil Union allerdings seine Chancen nicht nutzte, machte Leon Fäcke (81.) alles klar - Ali Bayraktar gelang in der Nachspielzeit noch der Anschlusstreffer. „Das Spiel heute stimmt mich zuversichtlich, ich kann niemandem etwas vorwerfen.", meinte Bayzit. Sudberg spielt in zwei Wochen am letzten Spieltag gegen Grün-Weiß. „Darauf freuen wir uns sehr, zumal wir wieder ein kleines Rahmenprogramm auf unserem Platz machen. Wir werden noch einmal alles raushauen und unserer Aufgabe gerecht werden und sicher nichts abschenken", meinte Steup.
In Gruppe 2 wird der Abstieg in die Kreisliga B für den FSV Vohwinkel II immer wahrscheinlicher. Während die Füchse am Sonntag spielfrei waren, gewann Konkurrent FC Mettmann gegen Rot-Weiß Wülfrath mit 4:0 und hat zwei Spieltage vor Schluss vier Zähler Vorsprung vor dem Team von Trainer Marius Korpilla. Das muss am kommenden Sonntag (11 Uhr) gegen den SV Union Velbert II gewinnen und gleichzeitig auf eine Mettmanner Niederlage in Dornap hoffen, damit am letzten Spieltag im direkten Duell gegen Mettmann der Klassennerhalt doch noch eingetütet werden kann. mkp