Boxen Kampftag unter freiem Himmel kommt an

Boxen im Zeichen von Corona: Ein Wagnis, das die Red Panthers mit einer Freiluftveranstaltung auf dem großen Parkplatz vor ihrem Kampfpalast auf Clausen eingingen, und das bei den Fans, die auf mit Sicherheitsabstand aufgestellten Stühlen das Ringgeschehen verfolgten, Anklang fand.

Mit Corona-Sicherheitsabstand verfolgten die Zuschauer auf Clausen die Open-Air-Kämpfe.

Foto: Bartsch,G. (b13)

An zwei Nachmittagen und Abenden flogen am Samstag und Sonntag Fäuste und Füße in 43 Kämpfen im fußhoch montierten Ring und sorgten für Stimmung. Mustafa Erol, der sportliche Leiter bei den Red Panthers, zeigte sich dann am Sonntagabend nach dem letzten Kampf auch mit den sportlichen Erfolgen wie auch der Resonanz auf die Akteure aus dem Nachbarland Niederlande und großen Teilen Deutschlands zufrieden.

Berzan Yuttas siegt nach Schlaghagel vorzeitig

Die positive Analyse wurde natürlich durch den Sieg seines Kämpfers Berzan Yuttas begünstigt, der zum Abschluss der beiden Kampftage ein knallhartes Zeichen setzte. Der frühere Kämpfer des einstigen Weltmeisters Özkan Köse hatte es mit dem für Düsseldorf startenden Afghanen Azim Teymouri zu tun und deckte seinen Gegner gleich mit einem wahren Gewitter aus beidhändig geschlagen Haken und Fußtechniken ein. Der Düsseldorfer kam gar nicht dazu, eigene Aktionen aufzubauen und wurde schon zur Hälfte der ersten Runde angezählt. Das spornte Yurttas zu verstärkten Angriffen an, sodass der Ringrichter zum zweiten Mal zählte, obwohl der Pausengong schon ertönt war. Der Unparteiische brach anschließend ab, löste damit Verwunderung aus, weil Teymouri ja während der Ringpause Zeit zur Erholung gehabt hätte. Doch sein Kommentar: „Teymouri schwankte, und weil ich im Ring die Verantwortung trage, habe ich abgebrochen.“

Drei Kämpfer der Red Panthers bestritten die Schlusskämpfe der gelungenen Veranstaltung und überzeugten mit unbändigem Einsatz, wobei der drahtige Marokkkaner Amin Makre prächtige Fußtechniken und Drehkicks zeigte, die jedoch ihr Ziel, den Kopf des aufmerksamen Dijar Mete, verfehlten. Da viele Aktionen von Makre ein wenig zu blindlings gerieten, gab es am Ende nur ein Unentschieden.

Und ebenso endete auch der Kampf von Tanilcan Toktas (Red Panthers) gegen den Düsseldorfer Routinier Reza Rahimi (Muay Thai Zentrum). Zwar dominierte Toktas weite Teile des Dreirunden-Kampfes, doch gegen den wuchtig austeilenden Rahimi geriet der Wuppertaler im dritten Durchgang noch einmal in Bedrängnis, schaffte aber ein Remis.

Meist waren die Kämpfe vom spätsommerlichen Sonnenschein begünstigt, doch am Samstagabend schaute man mit Sorge zum sich schwarz färbenden Himmel. Es dauerte jedoch exakt bis letzten zum Schlussgong, ehe es zu regnen begann und sich der Ring in eine „unbekämpfbare“ Rutschfläche verwandelte. „Wir hatten Glück, und unser Mut zum Risiko wurde belohnt“, lautete das Fazit von Red-Panther-Vorstandsmitglied Andreas Kuhlmann.