Das Amateurfußballspiel des Tages Klasse und Spannung in der Kreisliga B
Wuppertal · Dönberg stürzt den FC 1919 nach 2:1, doch die Spitze ist so breit wie selten.
Was darf man erwarten, wenn mit dem Tabellenführer, der die beste Defensive stellt, und seinem ersten Verfolger, der offensiv stärksten Elf, zwei Top-Teams der Kreisliga B aufeinandertreffen? Ein interessantes Spiel zweier technisch guter Mannschaften, die beide das Saisonziel Wiederaufstieg haben. Im Vormittagsduell der beiden Kreisliga-A-Absteiger an der Eschenbeek setzten sich die SF Dönberg knapp, aber aufgrund der größeren Effektivität verdient mit 2:1 (1:0) durch und nun selbst an die Tabellenspitze. Dass dort Fortuna (gewann 8:2 gegen Milano) und Jugoslavija punktgleich sind, verdeutlicht die ungewöhnliche Spannung in dieser Liga.
Mit nur einem Zähler Vorsprung war 1919, das sich nach fünf Siegen in Serie an der Konkurrenz vorbeigeschoben hatte, in das Duell gegangen. Die Gäste aus Dönberg hatten in der Vorwoche beim 2:2 gegen den SC Viktoria Rott und sieben Tage zuvor beim spektakulären 4:4 bei Fortuna Wuppertal wertvolle Punkte liegengelassen. Mit Robert Moh, der bereits zwölf Treffer erzielen konnte, boten die Gastgeber ihre stärkste Elf auf, während den Gästen Stürmer Bilal Elmahi (13 Tore) und weitere Offensivkräfte, fehlten. Die Mannschaft von Andre Brieger nahm schnell Fahrt auf und setzte die Gäste, die aus einer starken Defensive um Kapitän Chris-David Dehn auf Konter setzten, zunächst über Janes Boock und Moh unter Druck. Bei den Dönbergern, die mit zunehmender Spieldauer besser in die Partie fanden und dazu beitrugen, dass die knapp 100 Zuschauer ein ansprechendes Spiel sahen, ergaben sich Mitte der zweiten Halbzeit die klareren Chancen. Nach 38 Minuten setzte Dalton Koch knapp hinter der Mittellinie einen langen Flankenball in den Strafraum an, und der trudelte vorbei an Freund und Feind ins Tor. Im zweiten Durchgang sorgten Moh, Timo Krabbe und Paul Reinke für Gefahr, die Gastgeber drückten auf den Ausgleich. Sie hatten Pech bei einem Aluminiumtreffer (78.) und kassierten postwendend das 0:2. Der eingewechselte Yusuf Tün nutzte ein Missverständnis eiskalt aus. „Ich bin so glücklich und stolz, dass wir die Umstellung von Kunstrasen auf Asche so gut geschafft haben“, meinte SF-Coach Güngör Kocaman. In der Nachspielzeit gelang Janes Boock per Freistoß nur noch der Anschluss. 1919-Coach Brieger war ob des Ergebnisses enttäuscht, meinte aber: „Am 14. Spieltag ist noch keiner Meister geworden. Wir werden zurückkommen.“ ryz