Kurzbahn-DM: Streit um Michalak in Wuppertal

Disqualifikation bei Kurzbahn-DM — der Stil stimmt nicht.

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Wuppertal. Disqualifikationen von Top-Schwimmerinnen haben bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften in Wuppertal für Wirbel gesorgt. Am Donnerstag war die aktuell beste deutsche Freistilschwimmerin, Daniela Schreiber, über 100 Meter wegen eines vermeintlichen Fehlstarts qualifiziert worden, Freitag erwischte es die Titelverteidigerin über 200 Meter Lagen, Theresa Michalak — wegen angeblich unsauberen Stils.

Michalak, die gerade vom SV Halle zur SG Bayer Wuppertal gewechselt ist und in Amerika bei Startrainer Gregg Troy trainiert, sah darin eine Retourkutsche. Inhalt: Am Donnerstag hatte sie überraschend gegen alle Spezialistinnen den Titel über 100 Meter Brust geholt, war von einigen Schwimmern aber ausgebuht worden, weil sie angeblich nicht erlaubte Delphin-Beinkicks nach den Wenden einstreut.

Freitag schauten die Kampfrichter daraufhin offenbar besonders genau hin — und disqualifizierten Michalak, die im Vorlauf erneut klar die beste Zeit geschwommen war. Sie selbst verstand die Welt nicht mehr. „Ich habe extra darauf geachtet und bin so sauber geschwommen wie noch nie“, versicherte sie und konnte auch nach Ansicht der Videobilder keinen Verstoß feststellen.

„Sicherlich ist mein Stil grenzwertig, aber international ist das gar kein Thema. Da muss man so schwimmen, um vorne dabei zu sein“, sagte sie. Derartige Probleme kennt auch Europameister Marco Koch, international aktuell einziger deutscher „Siegschwimmer“. Vor zwei Jahren war der Brustspezialist ebenfalls bei deutschen Titelkämpfen wegen Delphinkicks disqualifiziert worden. Als Härtefall durfte er die Norm nachliefern.