Wuppertal Leichtathletik: WSV und Bayer fördern Talente

Seit drei Jahren kooperieren die Vereine und bieten Mädchen und Jungen die Chance, die Leichtathletik für sich zu entdecken.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Nachwuchs-Mehrkämpfer Oliver Kraft ist das beste Beispiel dafür, wie die Kooperation zwischen dem SV Bayer Wuppertal und dem Wuppertaler SV funktioniert. In der Kinder- und Jugendsportabteilung des SV Bayer wurde das Talent von Oliver Kraft für Lauf, Wurf und Sprung erkannt. Und da der SV Bayer über keine eigene Leichtathletikabteilung verfügt, wurde Kraft in die Obhut von Thomas Ediger, Trainer der Leichtathleten des WSV, übergeben.

„Das konnten wir guten Gewissens tun, denn wir sind überzeugt davon, dass die Kinder beim WSV gut aufgehoben sind“, sagt Natalie Gawenat, Leiterin des Kinder- und Jugendsports beim SV Bayer, die früher selbst eine erfolgreiche Mehrkämpferin war. Ob die Mädchen und Jungen, die allesamt über eine gute Motorik verfügen und daher für die Anforderungen der Leichtathletik gewachsen scheinen, den Wechsel von dem einen zum anderen Verein vollziehen, bleibt letztendlich ihnen und ihren Eltern selbst überlassen.

Um ihnen die Entscheidung zu erleichtern, durften sie jetzt an einem Schnuppertraining auf der Leichtathletikanlage an der Oberbergischen Straße teilnehmen — unter Anleitung von Corinna Ediger und den Mehrkämpfern Tom Eidger und Oliver Kraft, die zuletzt bei den Bergischen Meisterschaften auf dem Siegertreppchen standen. „Die sollen dazwei Monate ausprobieren und dann sagen, ob es ihnen gefällt“, sagt Thomas Eidger, der bereits eine Reihe hervorragender Leichtathleten ausgebildet hat.

Etwa 2000 Kinder und Jugendliche gehören dem SV Bayer an. Bis auf die Nachwuchsschwimmer, die früher als andere sportartspezifisch trainieren, ist die sportliche Ausbildung zunächst sehr breit aufgestellt. Erst mit einem zweistelligen Lebensalter soll der Übergang in eine feste Sportart erfolgen. „Unser Ziel ist, die Grundlagen für lebenslanges Sporttreiben zu schaffen“, sagt Natalie Gawenat. Ähnlich ist der Ansatz von Thomas Ediger beim WSV, der für seine Athletinnen und Athleten unter 15 Jahren den Mehrkampf zur Pflicht macht, bevor die Spezialisierung erfolgt. „Die Kinder sollen langfristig machen, was sie am besten können“, so Ediger.

Mit einer Laufschulung auf dem Rasen an der Oberbergischen Straße geht das Schnuppertraining für die Kinder mit den Assen vom WSV weiter. Die olympische Kernsportart Leichtathletik leidet generell unter Nachwuchsproblemen. Zwar sind die beim WSV nicht so stark ausgeprägt, aber die Konkurrenz vor allem der Ballsportarten ist groß. Da zahlt es sich auf Dauer aus, einen so mitgliederstarken Verein wie den SV Bayer an seiner Seite zu haben.