Mehr Geld für Sportvereine, die städtische Anlagen pflegen
Stadt will der Steigerung des Aufwands und der Kosten für die Klubs Rechnung tragen.
Seit langem klagen die Sportvereine, die städtische Anlagen in Eigenregie übernommen haben, darüber, dass die Aufwandsentschädigung, die sie dafür von der Stadt erhalten, vorne und hinten nicht mehr reicht. Friedhelm Bursian, Geschäftsführer des SSV Germania hatte sich zum Wortführer gemacht und alle Ratsfraktionen in Schreiben darauf hingewiesen, dass die Entschädigungen seit mehr als zwölf Jahren nicht erhöht worden seien, während sich die Kosten, sei es für Energie, sei es für Löhne nach dem Mindestlohngesetz, stetig erhöht hätten.
Nun ist Abhilfe in Aussicht. In einem großen Aufschlag konkretisierten Oberbürgermeister Andreas Mucke, Spitzen der Verwaltung sowie Stadtsportbundgeschäftsführer Volkmar Schwarz am Mittwoch bei einer Besichtigung der Baustelle am Stadionnebenplatz die Zahlen, die bei der Einbringung des Doppelhaushaltes 2018/19 genannt worden waren. Sollte der Stadtrat am 18. Dezember zustimmen - und daran besteht kaum ein Zweifel - wird die Aufwandsentschädigung 2018 um 40 000 und 2019 in einem weiteren Schritt um 83 000 Euro gegenüber dem bisherigen Gesamtbudget von 349 000 Euro erhöht. Das entspräche einer Steigerung von 24 Prozent. Betroffen sind bis auf das Stadion Zoo und die Plätze Uellendahl, Gelber Sprung und Oberbergische Straße, die in städtischer Regie gepflegt werden, alle 30 weiteren städtischen Freisportanlagen. Dazu vier Hallen. Jeder pflegende Verein erhielte ab 2019 mindestens 2000 Euro mehr, abhängig von der Größe der Anlage.
„Wenn diese gute Kooperation bedingt durch steigende Kosten nicht mehr geleistet werden könnte, wäre teilweise auch der Schulsport betroffen“, betonte Sportdezernent Matthias Nocke. Das war ein gewichtiges Argument gegenüber dem Kämmerer, mit dem die Erhöhung besprochen wurde. Schulsport sei eben keine freiwillige Leistung, sondern eine Pflichtaufgabe. Ganz zu Schweigen davon, dass die Stadt durch die Übergabe der Schlüsselgewalt auch selbst spart und wiederum ein großes Interesse daran hat, dass städtisches Kapital gut gepflegt wird. „Wenn Vereine plötzlich sagen würden, wir können das nicht mehr, hätten wir ein großes Problem“, nannte Sportamtsleiter Norbert Knutzen ein weiteres Argument.
Oberbürgermeister Andreas Mucke, der bei der Jahreshauptversammlung des Stadtsportbunds im April versprochen hatte, sich für die Belange der Vereine einzusetzen, war das Signal wichtig, dass durch die Erhöhung ihr großes gesellschaftliches Engagement gewürdigt würde. Volkmar Schwarz begrüßte die jetzt gefundene Lösung , wies aber darauf hin, dass nun auch noch für die Vereine etwas getan werden müsse, die eigene Sportanlagen unterhalten. Die Unterhaltungskostenzuschüsse der Stadt bleiben vorerst unverändert — bei gleichen Kostenproblemen. Diese Klubs dürften sich nun benachteiligt fühlen. Die Bereitsschaft, auch für sie etwas zu tun, ist da. Das Problem: Hier sei nicht so einfach mit Pflichtleistungen gegenüber dem Kämmerer zu argumentieren. Nocke hofft, dass sich durch die vom Land in Aussicht gestellte Erhöhung der Sportpauschale, was für Wuppertal ab 2019 jährlich 66 000 Euro mehr für Sportinvestitionen bedeuten würde, etwas ergibt. Das dürfte eine Definitionsfrage werden.
Friedhelm Bursian fühlt sich jedenfalls schon einmal erhört. „Das ist ein erster positiver Schritt. Mit dem Erreichten muss man zufrieden sein. “