Meinung Pfiffe sind kein guter Lohn

Meinung | Wuppertal · Der WSV ist seit vier Spielen unbesiegt, aber die Tabellenspitze rückt in weite Ferne.

 Die Ultra-Fans gehörten gegen Wiedenbrück zu den treuen Zuschauern und versuchten, das Team lautstark zu unterstützen. Insgesamt kamen allerdings nur knapp 1500 Zuschauer.

Die Ultra-Fans gehörten gegen Wiedenbrück zu den treuen Zuschauern und versuchten, das Team lautstark zu unterstützen. Insgesamt kamen allerdings nur knapp 1500 Zuschauer.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Enttäuschung unter den WSV-Fans nach drei sieglosen Heimspielen ist nachvollziehbar. Dass es nach dem Abpfiff gegen Alemannia Aachen einige Pfiffe von der Nord- und Haupttribüne sowie vereinzelte Mehnert-Raus-Rufe gab, ist es allerdings nicht. An Einsatz und Willen hat es den Spielern in einer sehr intensiv geführten Partie mit großem Körpereinsatz auf beiden Seiten schließlich nicht gefehlt. Die Enttäuschung und die daraus bei einigen Zuschauern resultierende Wut muss also andere Gründe haben. Es geht mehr um Aufstellung als Einstellung. Mit sechs Punkten aus fünf Spielen ist der WSV weit hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Das Saisonziel Aufstieg rückte in noch weitere Ferne. Erst seit Samstag ist ein Silberstreif am Horizont zu erkennen, weil Preußen Münster in seinem Heimspiel gegen den Nachwuchs von Borussia Mönchengladbach nicht über ein 1:1 hinaus kam und die Nachholpartie in Aachen im September so auch kein Selbstläufer sein dürfte. Zwei Aufsteiger führen nun die Tabelle an. Doch der WSV muss sich auf sich konzentrieren. Zweimal ließ Mehnert die gleiche Anfangsformation ohne zentralen Stürmer auflaufen. Ob er die Lösung gefunden hat, ist fraglich, denn gegen Aachen kam der WSV nur zu wenigen Torabschlüssen. Außenbahnspieler Moritz Montag war auffälligster Angreifer - das sagt viel über die momentanen Defizite des WSV in Sachen Durchschlagskraft aus.