Radsport Niederländer siegt an der Uni
Beim Unirenntag des RC Musketier kommen Starter auch aus dem Ausland. Das heimische Team Donner dominiert die Seniorenklasse.
Wuppertal. Mit einem fulminanten Spurt nach 101,2 Kilometern entschied der Niederländer Kevin Coster am Samstag bei der 25. Auflage des Unirenntages des RC Musketier das Hauptrennen der Elite KT/A/B-Klasse für sich. Als nach 2:29 Stunden eine achtköpfige Spitzengruppe über die Ziellinie donnerte, hatte der 20-jährige die schnellsten Beine.
Bei der Jubiläumsveranstaltung gingen in jeder der sechs Rennklassen die Aktiven in der Südstadt an ihre Grenzen. Die gute Organisation im Zusammenspiel mit dem Wetter trug zu einer gelungenen Veranstaltung bei. Beim Hauptrennen um den „Großen Preis der Stadtsparkasse Wuppertal“ machten die Fahrer des „Marco Polo Teams“ immer wieder Tempo, auch das Kuota-Lotto Team hielt die Geschwindigkeit hoch. Doch Kevin Coster fuhr auch ohne Mannschaftsunterstützung den Ziel-Sprint von vorne sicher „nach Hause“. Es war der erste Auftritt des Niederländers in Deutschland, aber, wie er schmunzelnd in Englisch mitteilte, bestimmt nicht sein letzter.
Beim ersten Wettkampf des Tages, den C-Amateuren, gewann ein Mann gleich zwei imaginäre Trikots. Das des aktivsten Fahrers sowie des größten Pechvogels ging an Martin Heine (Kelkheim). Er setzt vom Start weg zu einer Solofahrt an, gehörte später zu einer dreiköpfigen Spitze, ehe ihn die Kräfte verließen und landete nur auf Platz 18. Es siegte Stephan Schwarz (Staubwolke Quadrath), der 2001 bereits das Eliterennen für sich entschieden hatte und, einen Tag nach seinem 46. Geburtstag, der Konkurrenz in der C-Klasse zeigte, wie man Rennen fährt.
Der Wettbewerb in den Seniorenklassen erfüllte die hohen Erwartungen. Die Fahrer des Wuppertaler Teams „Adam Donner“ (Klasse II) attackierten so lange, bis sich eine sechsköpfige Spitze um ihre Fahrer Rainer Beckers (Nummer eins der deutschen Rangliste) und Andreas Vach sowie den frischgebackenen deutschen Meister Hardy Zimmermann bildete. Im Endspurt kam es zum Kampf der Giganten und Becker riss im Ziel die Arme hoch. Er hatte Zimmermann auf Platz zwei verwiesen.
In der Klasse III schien es lange, als ob Jürgen Sopp (Musketier) und Achim Janke (Endspurt) um Platz vier kämpfen. Durch zu viel Taktiererei verloren die beiden Wuppertaler jedoch ihre gute Ausgangsposition und mussten sich am Ende mit den Plätzen sieben und neun zufriedengeben. Karl-Otto-Franke (79, Blitz Barmen) absolvierte als ältester Fahrer des Tages seine Runden mit Bravur.
Im Rennen der Frauen-Elite musste sich Dorothee janke (Endspurt) gegen viele Fahrerinnen aus den deutschen Top-Ten behaupten, darunter die Führende Stefanie Paul (Team Stuttgart). Auch die Niederländerin Tamara Preuße und Sandra Klotz (Team Leipzig), die ihre gute Form von der Tschechien-Rundfahrt mit nach Wuppertal brachte, machten Tempo, und Janke kämpfte sich auf Platz zehn durch. Die gesundheitlich angeschlagene Simona Janke (Dritte der Rangliste) verfolgte den Wettkampf nur vom Bürgersteig aus.
Beim Einlagerennen für Kinder bis neun Jahren gab es fröhliche Gesichter, aber auch eine gehörige Portion sportlichen Ehrgeizes. Das Hobbyrennen brachte manches Talent zutage. Die in diesem Rahmen ausgefahrene Studentenmeisterschaft gewann Jens Wintermayr aus Essen, der auch schnellster Hobbyfahrer war, vor Simon Chrabak und Jan Hahne (beide Wuppertal).
„Die positive Resonanz der Sportler und das Funktionieren der ganzen Organisation, wie ich sie heute erlebe, treiben mich an, auch in den kommenden Jahren das Unirennen durchzuführen“, bilanzierte Markus Zaremba, der Vorsitzende des RC Musketier nach gut acht Stunden Radsport.