Radsport: Sopp fährt die Lücke zu und siegt
Uni-Rennen II: Stiefeling kämpft vergeblich gegen das Wetter und den Berg.
Wuppertal. Den Auftakt des Renntages bildete das Rennen der Senioren. Hier taten sich gravierende Leistungsunterschiede auf, nicht zuletzt wegen der Altersunterschiede. Schließlich wurden die Masterklassen ab 40, ab 50 und ab 60 Jahren gemeinsam gestartet.
Als eine Vierergruppe um die Mitfavoriten Maluszczak und Slavik absprang, glaubten viele der Zuschauer schon an eine Vorentscheidung. Doch Jürgen Sopp (49, startet für TeamME), dreimaliger deutscher Meister und amtierender Vize, wollte dies nicht akzeptieren. Innerhalb einer Runde schloss er in beeindruckender Manier auf und ließ von da an nichts mehr anbrennen. Den Spurt gewann Sopp überlegen und kann nach seinem ersten Saisonsieg auf eine versöhnliche zweite Jahreshälfte hoffen. Noch immer leidet er unter den Folgen eines Sehnenabrisses am Finger, den er sich im März zugezogen hatte. Sopps Jubel bei der Zieldurchfahrt wirkte befreit.
Andere Fahrer, von denen am ehesten ein weiterer Angriff zu erwarten gewesen wäre, konterten nicht mehr. Jürgen Lücke (Gütersloh) gewann den Sprint der Verfolger um Platz sechs. Horst Stiefeling von Ausrichter RCMusketier "ackerte" in der ersten Rennhälfte, musste danach jedoch seinem Trainingsrückstand Tribut zollen. Er beendete den Wettkampf vorzeitig. Auch Michael Donner, immerhin in der BDR-Liste der bestplatzierte Wuppertaler, ging leer aus.
Im Rennen der C-Amateure erlebte man einen ungläubigen Sieger. Christian Plessing (27) aus Bad Hersfeld erreichte nach 65 Kilometern das Ziel mit 90 Sekunden Vorsprung. Obwohl er Berge liebt, hatte der ehemalige MTB-Sportler an der Steigung des Grifflenberg solch einen Vorsprung nicht erwartet. Schon bei den letzten drei Zieldurchfahrten versuchte der sympathische Hesse, durch Kopfschütteln und Blickkontakt zum Publikum der Verwunderung über seine Überlegenheit Ausdruck zu verleihen. Zweiter wurde Christoph Verhalen (Goch), der zwischen dem Sieger und dem Hauptfeld lag. Den Sprint des Feldes um Rang drei entschied Timo Gallenkämper (RG Hamburg) für sich. ws