Sportler der Woche Rekord für Legendenstaffel der Wasserfreunde Wuppertal

Wuppertal/Freiburg · Ralf Beckmann, Folkert Meeuw, Peter Nocke und Jochen Roos machten ihr Vorhaben wahr.

Die Legendenstaffel in Freiburg: (v.l.) Ralf Beckmann, Jochen Roos, Peter Nocke und Folkert Meeuw.

Foto: Petersen

Wenn vier ehemalige Deutsche Meister - darunter zwei Olympiateilnehmer und ein Ex-Bundestrainer einen sportlichen Coup planen, kann man davon ausgehen, dass etwas Großes herauskommt. So war es auch jetzt bei der Deutschen Meisterschaft der Masters-Schwimmer in Freiburg. Für die SG Wuppertal starteten erstmals in dieser Formation die ehemaligen Wasserfreunde-Größen Ralf Beckmann, Jochen Roos, Folkert Meeuw und Peter Nocke über 4 x 50 Meter Lagen der Altersklasse 280 plus und schwammen in 2:26,93 Minuten mit Ansage einen neuen Deutschen Altersklassenrekord. Die Voraussetzung - alle vier Schwimmer müssen zusammen auf mindestens 280 Jahre Lebensalter kommen - hatten Roos (75), Meeuw, Beckmann (beide 73) und Nocke (64) schon im Vorfeld erfüllt, also war es nur darum gegangen, sich fit zu machen.

„Die Idee dazu ist bei einem Glas Wein entstanden“, berichtet Peter Nocke, der bis heute der bekannteste und erfolgreichste Wuppertaler Schwimmer ist und Mitte der 70er-Jahre auf der Welt über die Freistilstrecken nur die Amerikaner hatte fürchten müssen. In der heutigen SG Wuppertal, den Masters, die ein Sammelbecken für ehemalige Topschwimmer von Wasserfreunden, ASV und SV Bayer sind, haben sie sich wieder zusammengefunden, um Spaß zu haben, aber auch noch ambitioniert zu schwimmen - am liebsten Rekorde.

Also, das Glas Wein wurde im Sommer bei Folkert und Jutta Meeuw in Wiesbaden getrunken, wo Nocke und Andreas Petersen mal wieder zu Gast waren. „Andreas, der die SG organisiert, hat das aufgebracht, als wir uns die Rekordzeiten mal angeschaut haben“, berichtet Nocke. Und alle waren Feuer und Flamme. Jochen Roos und Ralf Beckmann, der in Nordeutschland wohnt und schon länger nicht mehr für die Masters ins Wasser gestiegen war, konnten überzeugt werden. „Ralf ist fürs Training extra immer nach Oldenburg gefahren“, erzählt Nocke. Für ihn selbst sind in Wuppertal die Wege ins Leistungszentrum oder im Sommer ins Eigenbad der Wasserfreunde wesentlich kürzer, so dass er drei- bis viermal pro Woche schwimmen geht.

Fast wäre das Rekordvorhaben aber doch noch ins Wanken geraten. Folkert Meeuw hatte sich am Vortag beim Start mit der 4 x 50-m-Freistil-Staffel so energisch vom Startblock abgedrückt, dass er sich die Leiste zerrte und praktisch ohne Beinunterstützung schwimmen musste. „Da hat es sich dann ausgezahlt, dass seine Frau Jutta (als geborene Weber ebenfalls ein Ex-Wasserfreunde-Star, d. Red.) Ärztin ist. Sie hat ihn so gut behandelt, dass er starten konnte und sogar drei Sekunden schneller war als am Vortag“, so Nocke. Ob es eine Wiederauflage der Legendenstaffel gibt? Nocke: „Ausgeschlossen ist das nicht, aber in unserem Alter weiß man nie, und von unten rücken immer wieder jüngere nach.“

(gh)