Sportler der Woche In der Welt des Schachs zu Hause

Wuppertal · René Tückmantel ist nicht nur mit seinem Verein BSW sehr erfolgreich, sondern auch international.

Auf große Schach-Turniere bereitet sich Rene Tückmantel stets akribisch vor.

Foto: Schwartz, Anna (as)

„Das war wieder ein ganz besonderes Highlight in meiner langen Schach-Karriere. Die griechischen Inseln scheinen mein Schachspiel besonders positiv zu beeinflussen“, sagt René Tückmantel nach seinem jüngsten Erfolg auf Kreta. Dort ist er, wie berichtet, bei der Senioren-Weltmeisterschaft der Amateur Chess Organization Vizeweltmeister in seiner Leistungsklasse geworden. Tückmantel spielte in der zweitstärksten Gruppe und erzielte einen Score von 6,5:2,5 Zählern.

„Es ist schön, zu erleben, dass man mit 52 Jahren noch imstande ist, Schach auf hohem Niveau zu spielen“, resümiert Tückmantel. Bereits zweimal stand er in Griechenland auf dem Treppchen: 2013 auf Kreta als Vize-Weltmeister und 2016 auf Kos sogar als Weltmeister, jeweils in der offenen Altersklasse.

Die internationalen Erfolge kommen nicht von ungefähr. „Seit Jahren bereite ich mich auf derartige Events durch verstärktes Training vor. Das ist bei meiner beruflichen Beanspruchung nicht immer leicht“, sagt der 52-Jährige. Er leitet die Geschäftsstelle einer Versicherung mit acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Langerfeld.

Angefangen mit dem Schachspielen hat René Tückmantel mit zehn Jahren. Sechs Jahre später wurde er von dem Solinger Schachverein SC 1928 bei einem Turnier für Vereinslose entdeckt. Nach wenigen Jahren stellten sich die ersten Erfolge auf Bezirks- und NRW-Ebene ein. Ein Wechsel zum damaligen Solinger Großverein „Aljechin“ war folgerichtig. 25 Jahre ist Tückmantel diesem Verein treu geblieben und hat dort zuletzt in der Regional- und der NRW-Liga gespielt.

Als er sich 2011 dort nicht mehr wohlfühlte, fand Tückmantel seine neue sportliche Heimat in Wuppertal beim Bahn-Schachclub (BSW). „Hier bin ich sehr gut aufgenommen worden. Ich kam etwas schachmüde aus Solingen ins Tal. Die Atmosphäre beim BSW hat mich dann wieder beflügelt, noch einmal anzugreifen“.

„Mit 45 Jahren gehört man ja beim Schach noch lange nicht zum alten Eisen“, so René Tückmantel. Er hat dann auch angegriffen und erwies sich für seinen neuen Verein als ein Glücksgriff. Er übernahm nicht nur die Mannschaftsführung für die 1. Mannschaft, sondern beteiligte sich auch an einem Sponsorenkreis für die Verstärkung des Teams. Die Mannschaft schaffte in fünf Jahren den Durchmarsch von der sechsten in die dritte Liga. In der Zwischenzeit ist BSW Wuppertal auch dank Tückmantel der größte und erfolgreichste Schachverein in der Stadt.

Und was reizt ihn sportlich noch? Tückmantel: „Die Teilnahme an internationalen Turnieren wie den Baku-Open 2019 oder in Meran und Malta, außerdem natürlich immer die ACO-Meisterschaften“.